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Southern Cross: From Tragedy (Review)

Artist:

Southern Cross

Southern Cross: From Tragedy
Album:

From Tragedy

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Just For Kicks
Spieldauer: 48:21
Erschienen: 15.06.2012
Website: [Link]

Das Drittwerk dieser Gruppe aus Québec ist weder Fisch noch Fleisch. SOUTHERN CROSS nähern sich mit diesen von Allan Douches gemasterten Songs einerseits nach wie vor DREAM THEATER an, tun sich aber mit ihrer Liebe für aggressivere Ausformungen des Prog im Gegensatz zu den Urhebern selten einen Gefallen.

Das Quartett komponiert lange Songs, weil es anscheinend so sein muss in diesem Metier. „Tightrope“ kommt erst aus den Puschen, nachdem man brav die Virtuosen hervorgekehrt hat, und verärgert dann mit rührseligen Passagen, die nur Daniel Gildenlöw aufrichtig vermittelt, beziehungsweise modernem Brüllaffen-Versatz, der vermutlich nach MUDVAYNE oder DISTURBED klingen soll, bloß leider hörbar aufgesetzt ist. Die zehn Minuten gehen Part für Part vorüber, wobei weder ein zwingender Zusammenhang noch erhebliche Brechungen ersichtlich sind. Ähnlich ergeht es später auch dem arbiträren Stakkato-Instrumental „Invisible Roads“, zum Glück aber nur über drei Minuten hinweg.

Mit „Between The Lines“ möchten SOUTHERN CROSS mit hintergründiger Orgel und Piano-Klängen an die kommerzielleren Songs des Traumtheaters reichen, bloß geht Lizotte jenes Charisma ab, das James LaBrie Zweiflern zum Trotz in seiner Stimme trägt – und er ist es eben, der Gesangslinien wie diese geprägt hat. Das Ende mit Akustikgitarre und schließlich verheißungsvoller Riff-Synth-Verbindung dient keinem Zweck, außer dass es den Song streckt.

Diesen Eindruck forcieren auch die entweder belanglosen oder betont gefühlsduseligen Lyrics, vor allem in „Carousel“, einer Klavierballade zum Austauschen mit vorhersehbar schwerfälligem Ende. Diese Disziplin beherrscht die Gruppe in „Reaching The Bottom“ besser, denn nach dem sachten Beginn bekommen die jungen Männer einen melodisch stimmigen Gipfelsturm hin, der durchaus Kinofilm-würdig ist.

Der zweite Zehnminüter „Poetry“ ist inhaltlich wiederum auf die Familienkisten von Portnoy und Co. gebürstet, verpufft aber in seiner ruhigen Anmutung, weil der Frontmann näseln und fisteln muss wie sein anderes Idol von PAIN OF SALVATION. Ein orchestraler Part sowie statisches Keyboard-Dudel aus irgendeiner Bombast-Bibliothek verhärten diesen zum Lied gewordenen Betonschuh. Lustigerweise ist das als Bonus aufgeführte „Violento“ ein Thrash-Stück mit ausdruckslosem Grunzen beziehungsweise Keifen. Die tieffliegenden Riffs stammen dabei von der Reste-Rampe, und die wiederum in New York gestohlenen Akkordfolgen im unpassend melodischen Refrain lassen dem geschichtlich bewanderten Hörer das Messer in der Hosentasche aufgehen. Nix gut.

FAZIT: SOUTHERN CROSS sind eine handwerklich recht fähige Fan-Band, die denjenigen, zu welchen sie aufschauen, in keiner Weise das Wasser reichen kann, weder spielerisch noch in puncto stilistischer Weitsicht, nicht mit diesen Setzkasten-Kompositionen oder schalen Gefühlen, die sie nicht selbst hegen. „From Tragedy“ wirkt wie eine Aneinanderreihung von Ideen aus zweiter bis dritter Hand.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3124x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Tightrope
  • Between The Lines
  • Carousel
  • Invisible Roads
  • Reaching The Bottom
  • Poetry
  • Violento

Besetzung:

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