Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Periphery: Periphery II: This Time It‘s Personal (Review)

Artist:

Periphery

Periphery: Periphery II: This Time It‘s Personal
Album:

Periphery II: This Time It‘s Personal

Medium: CD
Stil:

Math Metal

Label: Century Media
Spieldauer: 68:54
Erschienen: 29.06.2012
Website: [Link]

Das letzte, phantastische, selbstbetitelte Album war vor nicht allzu langer Zeit mit viel Wohlwollen bedacht worden, doch letztendlich war der sehr sterile Sound des Mathematikexkurses dieser Kapelle rund um den Quasi-Erschaffer des Modebegriffes „Djent“, nämlich Gitarrist Misha Mansoor, vielen Hörern ein Dorn im Ohr. Die können aufatmen, denn „Periphery II: This Time It‘s Personal“ bekam einen deutlich organischeren Gesamtklang verpasst.

Musikalisch wollen sich die Amerikaner ähnlich wie die britischen Kollegen TESSERACT nicht einzig und allein auf polyrhythmisches und polymetrisches Rhythmusgeschiebe festlegen, sondern reichern ihre zweite Vollzeitplatte noch mehr als den Erstling mit poppigen, elektronischen, progmetallischen und jazzigen Elementen an. Hier und dort finden sich sogar regelrecht straighte Passagen, und auch hinsichtlich Melodiosität hat das Quintett ordentlich zugelegt – zwar war die Stilmixtur auf dem Debüt nicht viel anders, doch es fällt auf, dass der Fächer noch weiter geöffnet wurde. Und das ist das, was diese Kapelle klar von MESHUGGAH unterscheidet: Während die schwedischen Genrekollegen bei Experimenten meist eine gewisse Zaghaftigkeit an den Tag legten und einen gewissen Horizont nie überschritten haben - im Gegenteil, fast ist „Koloss“ ein Nummer-Sicher-Album, wenngleich ein gutes -, strecken PERIPHERY ihre Fühler immer wieder weit aus und schauen, was machbar ist.

Den größten Entwicklungsschritt der beteiligten Musiker hat wohl Sänger Spencer Sotelo vollzogen, denn gerade in den zahlreich vertretenen Klargesangspassagen hat sich der Gute einiges an stimmlicher Sicherheit, Notenspektrum und Feeling draufgeschafft. Manchem mag sein Gesang dadurch vielleicht zu „emo“ geworden sein, doch wer sich um Genregequatsche nicht schert, wird Sotelo schlichtweg Können attestieren.

Auch sind die Songs um einiges schlüssiger als die des Debüts, und was die atmosphärischen Einlagen der Scheibe betrifft, so wirken diese cineastisch anmutenden Parts um einiges intensiver. Auch in puncto Tiefe haben sich PERIPHERY klar weiterentwickelt. Und das ist nicht gerade einfach, wenn man bedenkt, welch heterogener Stilmix hier vorzufinden ist. Ein paar Gäste garnieren den fast siebzigminütigen Longplayer. zwar noch mit tollen Soli, doch auch ohne diese wäre „Periphery II: This Time It‘s Personal“ kein Iota schwächer.

FAZIT: Der Fünfer lieferte 2010 ein tolles erstes Album ab, und mit diesem neuen Full-Length-Nachfolger haben die Jungs ihren Erstling in allen Belangen getoppt. So einfach kann es sein.

Ach ja: Für 2012 ist noch ein weiteres Konzeptalbum namens „Juggernaut“ geplant

Doof: Uns raffgierigem, kleinkriminellem Journalistengeschmeiß wurden die Bonustracks der beiden Editionen selbstverständlich vorenthalten, daher kann Euch Euer Lieblingsverbrecher nichts zu „Far Out“ und „The Heretic Anthem“ sagen.

Chris Popp (Info) (Review 7795x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Muramasa
  • Have A Blast (feat. Guthrie Govan/THE ARISTOCRATS)
  • Facepalm Mute
  • Ji
  • Scarlet
  • Luck As A Constant
  • Ragnarok
  • The Gods Must Be Crazy!
  • MAKE TOTAL DESTROY
  • Erised (feat. John Petrucci/DREAM THEATER)
  • Epoch
  • Froggin' Bullfish
  • Mile Zero (feat. Wes Hauch/THE FACELESS)
  • Masamune
  • Far Out (Instrumental) */**
  • The Heretic Anthem **
  • * Europa-Bonustrack auf der Jewelcase-Version
  • ** Europa-Bonustracks auf der Digipak-Version

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 04.07.2012

Ich muss mich noch tiefer reinhören, weiß aber schon, dass mich in der Tendenz dir anschließen werde: Nochmal eine Steigerung gegenüber dem schon beachtlichen, wenngleich etwas klinischen Vorgänger, diesmal mit etwas wärmerem Sound. Kein Album verdient in diesem Jahr wahrscheinlich eher das Prädikat "Wahnwitz" als dieses.

Und Juggernaut kommt echt noch dieses Jahr? Das würde den Wahnwitz noch wahnwitziger machen.

Etwas stutzig gemacht hat mich allerdings dein Meshuggah-Kommentar. Es ist doch auch sicher gar nicht der Anspruch Meshuggahs, auf eine solche Art und Weise neue Stilwelten auszuloten. Schön, dass Periphery das machen, von Meshuggah brauch ich solche Hüpfeinlagen aber nicht unbedingt...
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 04.07.2012

Natürlich loten Meshuggah ganz andere Extreme aus... Ich meine solche "Experimente" wie "I" und "Catch 33".
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 04.07.2012

Ok, du beziehst dich also nur auf die aktuelle Phase. Wobei Periphery ja erstens noch ganz am Anfang stehen und deswegen wohl offener für Experimente sind und ich das aktuelle Album zweitens gar nicht mal sooo Nummer Sicher finde... kann man zwar so sehen, aber als Gegenentwurf zum "immer höher, immer weiter", dem eben auch Periphery angehören, hat der Dampfwalzensound von "Koloss" doch durchaus seine Berechtigung.
Und ja, ich weiß natürlich, dass du das Album nicht schlecht bewertest. ;)
Mirko
gepostet am: 10.07.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Deutlicher Rückschritt zum Debüt. Progressiver ja, allerdings gehen dabei auch Biss und Drive extrem verloren. Der Klargesang geht mir zeitweise auch auf die Nüsse, ist mir anteilig zu dominant.
Das Debüt läuft bei mir immer noch sehr regelmäßig, es wird auch erstmal mein einziges Album von Periphery bleiben.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 10.07.2012

Warum war mir klar, dass du das Ding eher weniger mögen wirst? :)
Mirko
gepostet am: 10.07.2012

Irgendwann kennt man halt seine Pappenheimer *gg*
Luche
gepostet am: 14.07.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Ich finde das Album genial, spitze, dass die Jungs sich weiterentwickeln, auch wenn die Richtung manchen nicht schmeckt - das Album hat eine Seele, die erste Platte nicht.
Tolles Review übrigens.
progfreak
gepostet am: 03.08.2012

User-Wertung:
2 Punkte

Also mir gefällt die neue scheibe überhaupt nicht. vermisse ihren alten stil ehrlich gesagt. MEINER meinung nach sind sie mainstream geworden und schon vergleichbar mit allen anderen metalcore emo bands. sorry ich bin BITTER enttäuscht.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!