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Papa Roach: The Connection (Review)

Artist:

Papa Roach

Papa Roach: The Connection
Album:

The Connection

Medium: CD/CD+DVD
Stil:

Alternative Metal / Alternative Rock

Label: Eleven Seven Music
Spieldauer: 45:45
Erschienen: 28.09.2012
Website: [Link]

Die Gemeine Küchenschabe gilt bekanntermaßen als Überlebenskünstler und Darwin’scher Evergreen. Sie übersteht Atomkriege und trotzt dem Lauf der Zeit mit unerschütterlichem Durchhaltevermögen, der es unnötig macht, sich den Umständen anzupassen.
Papa Schabe hat den Nu-Metal-Atomkrieg überstanden, scheinbar aber nicht unbeschadet. Sie muss auf den Kopf gefallen sein; auf „The Connection“ trippelt sie nur scheinbar gewohnt in ihren alten Bahnen, fühlt sich aber auf wundersame Weise immer wieder von Elektronika angezogen, die aktuell für Dubstep- und New-Wave-Trends von KORN, LINKIN PARK und selbst MUSE ausgegraben werden. Für den Verrat an ihrer Natur gehört Papa Schabe nun eigentlich totgeklatscht und neben Papa Schlumpf beerdigt. Oder von einem Chamäleon verspeist.

Was mag „The Connection“ nun bezwecken? Eine Fusion alter und neuer Fans zur glorreichen Einigkeit? Möglich, denn „Still Swingin“ klotzt zum Einstieg mit LOSTPROPHETS-Attitüde nach vorne und richtet sich an die alte Schule, bevor es vom Schmalz im eigenen Refrain verspeist wird. Shaddix klingt immerhin so exaltiert wie ein blutjunger Daniel Johns von SILVERCHAIR auf „Freak Show“, mit dem Unterschied, dass seine Stimme bereits hier mit Effekten gedoppelt und gehäckselt wird. Auch „Where Did The Angels Go“ ist eine eher aggressiv gestellte Frage, die aber einmal mehr mit Refrainzucker versiegelt wird.

Und dann brechen die Elektronika auch schon voll durch. Immerhin, Etikettenschwindel kann man dieser Platte nicht unterstellen, denn wer einen Blick auf das Cover wirft und daraufhin bodenständigen Hard Rock erwartet, der hat sich unter „Getting Away With Murder“ damals wahrscheinlich auch zünftigen Goregrind vorgestellt. Wer LINKIN PARKs „Living Things“ verfolgt hat, weiß – abzüglich verkorkstem Kunstanspruch und zuzüglich einer Portion leichtgewichtiger Eier – so ungefähr, was da auf ihn zukommt. Insbesondere „Silence Is The Enemy“ schreit mit Klavierintro und Keyboardsamples geradezu danach, Chester Bennington auf ein Käffchen einzuladen, um über gemeinsame Erfahrungen zu plauschen. Der Unterschied ist lediglich der, dass in die wabernden Dark-Pop-Netze irgendwann kräftige Riffs eingezimmert werden – immer sauber und berechenbar zwar, aber immerhin recht laut.

Dass in dem Vereinigungsgedanken von Hartnüssen und Elektroaalen letztlich nur wieder die vielmals kolportierte epische Rockballade unter dem Nenner steht, ist eben der zuverlässig auftauchende Nebeneffekt von Angepasstheit. Fast alles auf „The Connection“ ist im Abspann einer banalen Actiondramödie hervorragend aufgehoben.

FAZIT: PAPA ROACH entwickeln sich halt weiter…blablabla… modern… säusel… Energie… blubb. Glanzlichter haben sie nie gesetzt, aber das frühere Pendeln zwischen Nu Metal, Hard Rock und Post Grunge transportierte zumindest eine gewisse Bodenständigkeit. „The Connection“ ist kein totaler Reinfall, schon aufgrund der dynamischen Produktion nicht, aber irgendwie hat es was von einer schlechten Slasherreihe, die nur noch einen Ausweg aus dem Ideenloch sieht: Schickt die Kakerlake in den Weltraum!

Sascha Ganser (Info) (Review 5742x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Engage
  • Still Swingin’
  • Where Did The Angels Go
  • Silence Is The Enemy
  • Before I Die
  • Wish You Never Met Me
  • Give Me Back My Life
  • Breathe You In
  • Leader Of The Broken Hearts
  • Not That Beautiful
  • Walking Dead
  • Won’t Let Up
  • As Far As I Remember

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Phil
gepostet am: 04.10.2012

User-Wertung:
7 Punkte

"Schickt die Kakerlake in den Weltraum!" - schön und treffend formuliert!
Tim
gepostet am: 02.11.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Wenn euch die Musik nicht gefällt, dann hört sie euch doch gar nicht erst an? Das Album ist mehr als gelungen und bietet eine gesunde Abwechslung. Wenn ich mir dann angucke was Billy Talent produziert, die jedesmal dasselbe Muster in ihren Songs verwenden, was extrem unkreativ ist. Nebenbei ist Papa Roach noch einer der besten Live-Bands dieses Planeten, was ich aus Erfahrung einiger Konzerte behaupten darf. Außerdem steht es doch jeder Band frei ihre Musik so zu gestalten, wie sie es wünschen. Man kann diese Band niemals für ein Genre fest definieren. Ganz egal wie sie ihre Songs aus Nu-Metal-, Elektro-, Rap- oder Hardrock Elementen zusammensetzen, sie treffen immer den richtigen Ton!
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