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Lockerbie: Ólgusjór (Review)

Artist:

Lockerbie

Lockerbie: Ólgusjór
Album:

Ólgusjór

Medium: CD
Stil:

Postrock / Indie

Label: Kapitän Platte
Spieldauer: 39:12
Erschienen: 17.02.2012
Website: [Link]

Der Name weckt finstere Assoziationen, doch in Wirklichkeit können die Isländer LOCKERBIE kein Wässerchen trüben. Angesichts der Schrägheiten, die diese Gegend und nicht zuletzt auch das Label der Band mitunter verbrechen, klingt das Quartett jedoch geradezu traditionell.

Ein gewisser Sound hat sich längst auf der Insel etabliert, weshalb es nur stimmig anmutet, dass sich LOCKERBIE gewissermaßen mit SIGUR RÓS oder MÚM vergleichen lassen. „Laut“ sowie seine nachfolgende Reprise umgarnen den Hörer mit zudringlichen Melodien und postrockigen Gitarrenschleiern, wohingegen „Í Draumi“ und „Reyklykt“ einen Zuwachs an Keyboards verzeichnen, welche Sigurðsson jedoch bevorzugt mit Bläser- und Streichersounds füttert.

Dies hat zur Folge, dass LOCKERBIE mitunter erstaunlich urban und weniger entrückt tönen als einheimische Kollegen. Nahbar sind die Isländer aber auch, wenn der Deutsche ihre Texte nicht versteht; die gefistelte Ballade „Gengur Í Gard“ jedenfalls rührt jeden offenherzigen Menschen, zumal gegen Ende dieses Stücks wie auch anderswo auf der Platte – es ist ihre zweite – ein erfreulich schmissiges Rhythmuskorsett gestrickt wird, dem nichts von ermüdender skandinavischer Leutseligkeit anhaftet.

Neben dem epischen Titeltrack „Ólgusjór“ gefällt auch das Kurzspiel „Esja“ gerade ob seiner Motivik sehr gut. Letztlich eignet sich „Snjóljón“ am ehesten als Anspieltipp, da LOCKERBIE hier mal luftig, mal dicht klingen, während Pálsson den immer noch exotisch anmutenden Sprachduktus in Allerweltsmelodien – im positiven Sinn – kleiden kann. „Ólgusjór“ ist ein Album, das weder offensichtliche Hits feilbietet, noch krampfhaft kopflastig klingt: schöne Musik mit dem richtigen Maß an Erdung, falls man sich zu weit ins Träumen verstrickt.

FAZIT: LOCKERBIEs Zweitwerk überzeugt durch einen nicht zwanghaft entrückten Entwurf nordischer Musik zum Schwelgen, die nach einer guten Zeit unter guten Bekannten mit tiefsinnigen wie heiteren Gesprächen klingt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3546x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Laut
  • Laut II
  • Reyklykt
  • Í Draumi
  • Gengur Í Gard
  • Kjarr
  • Ólgusjór
  • Esja
  • Snjóljón
  • Sumar

Besetzung:

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