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Statistiken

Fleshgod Apocalypse: Agony (Review)

Artist:

Fleshgod Apocalypse

Fleshgod Apocalypse: Agony
Album:

Agony

Medium: CD
Stil:

Symphonic Extreme Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 47:58
Erschienen: 19.08.2011
Website: [Link]

Dass diese südeuropäische Band ein unglaubliches Potenzial besitzt, war spätestens ab dem 2009er Debütalbum „Oracles“ klar, und auch die letztjährige „Mafia“-EP zeigte die wahnsinnigen Italiener um Paolo Rossi, welcher auf letzterem Release erstmals auch klare, heroische Falsett-Vocals einsetzte, in Topform. Den Braten haben wohl auch der DMIS (Donzdorf Metal Investigation Service), deren Special Agent Staiger und seine Ermittler und Forensiker gerochen und die Buben gleich verhaften lassen. Die Beweislage war eindeutig.

FLESHGOD APOCALYPSE gehen ihren eingeschlagenen Weg - gen noch mehr Klassik-Kawumm, weg von den US-amerikanischen Vorbildern - auf dem zweiten Album unbeeindruckt weiter und verfeinern ihr fieses Gemisch aus brutalstem, hyperschnellem Extrem-Metal, symphonisch-bombastischer Klassik und Komplexität (man höre nur mal die unfassbare Intensität und den Irrsinn in „The Violation“ ab 1:30 an!), verkommen dabei allerdings niemals zur Selbstkarikatur. Letzteres konnte man ja durchaus befürchten, wenn man sich die rapide Entwicklung der Band vor Augen führt.

Im Gegensatz zum „Song“-orientierten Vorgängeralbum gehen die ersten neun „Agony“-Tracks nahtlos ineinander über, was bedeutet, dass wir es hier mit einer groß angelegten, knapp 45-minütigen Brutalo-Symphonie zu tun haben. Lediglich der Titeltrack fungiert als für sich stehender, ausschließlich aus Klavierspiel bestehender musikalischer Epilog.

Dachte man, die erst 2007 gegründete Band hätte bereits alles gesagt, hat man dieses Werk hier noch nicht gehört, denn hier ziehen FLESHGOD APOCALYPSE schlichtweg alle Register – und noch einige ungeahnte dazu.

Wären Stravinsky, Grieg, Mussorgsky und die ganzen Anspruchs-Klassikkomponisten Headbanger, dann würden sie sich bei diesem Quintett wahrscheinlich pudelwohl fühlen. Statt die Klassik aber nur als Beiwerk zum metallischen Geknüppel beziehungsweise den Metal nur als Untermalung der symphonischen Komponente zu nutzen, verfließt hier alles ineinander und wird hochintelligent miteinander verflochten. Und egal, ob infernalisch geblastet, ohrfeigengleiche Breaks verzapft oder wuchtig im Midtempo gewildert wird; wurscht, ob besessen geschrien, gegrowlt oder hochfrequent gesungen wird; schnurz, ob die Gitarren oder das „Orchester“ einfach mal pausieren: Stets steckt eine Dramatik und Spannung in diesem Werk, die einen in ihren Bann zieht. So, als sei die Musik ein Strudel, dessen Sog zu entkommen unmöglich ist.

Steigerungen wie im bereits erwähnten „The Violation“ oder dem vorletzten Track „The Oppression“ pressen dem Hörer die Luft aus den Lungenbläschen, und auch die fast als prometheisch zu titulierende Produktion trägt ihren Teil dazu bei, dass man beinahe schockstarr, mit weit aufgerissenen Augen und ebensolchem Mund dasitzt und die Kinnlade nicht mehr in ihre Ausgangsposition bekommt.

FAZIT: Anstatt nun das Grande Finale der Superlative einzuläuten und mich komplett der Lächerlichkeit preiszugeben, bevorzuge ich, an dieser Stelle einen Schlussstrich zu ziehen und dem Hörer meine Euphorie weiterzugeben.

Chris Popp (Info) (Review 9495x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Temptation
  • The Hypocrisy
  • The Imposition
  • The Deceit
  • The Violation
  • The Egoism
  • The Betrayal
  • The Forsaking
  • The Oppression
  • Agony

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andreas
gepostet am: 05.08.2011

Stravinsky, Mussorgski und der ganze Rest drehen sich schlichtweg im Grab um. Totaler Stuss, das.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 05.08.2011

Hihi, ich wusste ja schon, dass so etwas recht bald kommt, aber SO schnell? Hui! *g*
Andreas
gepostet am: 05.08.2011

Der Videosong ist noch der beste, und das Video zumindest humorvoll. Ich denke auch nicht, dass die Freaks sich mit diesen Komponisten auf eine Stufe stellen würden. Das sollte bitte keine Metalband je behaupten, auch wenn da immer viel von Klassikbezug gefaselt wird.
alex
gepostet am: 05.08.2011

habe zwar noch nicht das gesamte album durchgehört, aber das, was ich gehört habe, war atemberaubend...geht für mich in richtung von septic flesh
Hellbrixx
gepostet am: 06.08.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Großartig. Wirklich großartig. So ein druckvolles Inferno, untermalt von bombastischen, aber niemals kitschigen Symphonien. Wirklich ein grandioses Erlebnis, wie alex schon geschrieben hat, mit einem Schritt in Richtung Septicflesh.
Sutron
gepostet am: 06.08.2011

Phrasendrescher
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 06.08.2011

Ich hab dich auch lieb. <3 <3 <3
Mirko
gepostet am: 06.08.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Schließe mich Chris an, ganz große Scheibe.

*lol* @Kommentare
Ole Blaubart
gepostet am: 15.08.2011

User-Wertung:
4 Punkte

Nix da. Plastik, Teil drei. Kawumm ohne Kawumm. Kindermucke.
Kartoffelbrei666
gepostet am: 16.08.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Absolut wahnsinniges Album... sogar besser als die neue Septic Flesh. Und das soll was heissen!

Schwachsinn wie "Kindermucke" oder "Plastik" kann man da wirklich stecken lassen *Kopf-Schüttel*
Lazarus
gepostet am: 11.09.2011

User-Wertung:
7 Punkte

Oh man ich halte von vielen Reviews der Seite eine Menge aber dieses Machwerk so abzufeiern grenzt an Lächerlichkeit. Das ganze Album ist komplett zerfahren und völlig überladen. Das Orchester spielt offtmals einfach an der Musik vorbei. Der Clean Gesang nervt an den meisten stellen und das absolut variationsfreie Drumming tut sein übriges. Es ist zwar nicht komplett mies aber mehr als mittelmaß definitiv nicht. Das Debut und die Mafia EP waren um Welten besser. Hier hat man zuviel gewollt und zuwenig gekonnt.
Das ganze auch noch mit Septic Flesh zu vergleichen ist ausserdem eine ziemliche Anmaßung. Die Leute wissen nämlich wenigstens wie man Orchestrale Parts dezent einsetzen kann.
Slow Mo
gepostet am: 22.03.2012

User-Wertung:
14 Punkte

Oh mann ich halte von vielen Reviews der Seite nicht gerade das Beste, aber dieses Meisterwerk so abzufeiern grenzt an WIRKLICH guten Musikgeschmack.
Das ganze Album ist komplett stimmig und voll mit schönen Details. Das Orchester spielt oftmals perfekt zur Musik. Der clean Gesang ist wunderbar eingesetzt an den meisten Stellen und das absolut überirdische Drumming tut sein Übriges! Es ist zwar nicht das beste Album aller Zeiten, aber weniger als erstklassig definitiv nicht. Das Debut und die Mafia EP wurden konsequent fortgeführt. Hier hat man viel gewollt und viel gekonnt.
Das Ganze mit Septic Flesh zu vergleichen ist außerdem eine ziemliche Anmaßung. Die Leute wissen nämlich leider nicht wie man orchestrale Parts richtig zum Knallen bringt!
;-)
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 22.03.2012

Das Orchester ist ja auch kein Orchester, sondern von Francesco Ferrini gespielte Keyboardtracks. Dank MIDI kann man das durchaus perfekt machen. In der Zwischenzeit habe ich schon öfter gelesen, dass FGA live arg, arg nachhelfen und ohne technische Hilfe ganz übel abstinken, und so würde ich die Platte aus heutiger Sicht lange nicht mehr so euphorisch bewerten.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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