Die polnische Black-Metal-Band MOON wurde 1996 als ein Sideprojekt der Musiker Cezar (Gesang) und Doc (Schlagzeug) gegründet, die damals schon auf etliche andere Engagements zurückblicken konnten. Nach zwei Alben erfolgte 1999 die Auflösung.
Nach zehn Jahren Pause beschloss Cezar, dem Projekt einen zweiten Anlauf zu gönnen. In erster Linie resultierte die Reformation aus dem Wunsch, seine Ideen, die er bei CHRIST AGONY nicht verwirklichen kann, auszuleben. So hat die Band – ohne den inzwischen verstorbenen Doc – nun ihr drittes Album am Start: "Lucifer's Horns".

Soundlich geht es zurück zu den Anfängen der Band, zum ersten Album "Daemon's Heart". Düsterer, recht aggressiver Black Metal ist die Devise. Dieser zeichnet sich durch recht häufige Tempo- und Rhythmuswechsel auch, die ihm einen leicht progressiven Anstrich verleihen. "Lucifer's Horns" spricht insgesamt vor allen Dingen die Old-School-Black-Metal-Fans an. Technisch gibt es auch nichts zu mäkeln. Die Produktion ist kraftvoll ohne dabei zu klar zu klingen. Sie ist dem Sound angepasst. Die Leistung der Musiker ist durchweg in Ordnung.

Kompositorisch kann ich dagegen nur wenig Erwähnenswertes entdecken. Gute Ideen oder musikalische Akzente blitzen sehr selten durch. "Confined In Heaven", "The Book Of Fire", "The Semen Of Ye Old One" und "Daemon's Heart" sind Songs, die durch Arrangements, einzelne Abschnitte, bestimmt Melodienlinen oder einfach die Energie, die sie verströmen, auffallen. Darüberhinaus gibt es nur sehr viel Durchschnittskost. MOON sind nie wirklich schlecht, können mit ihrem Songwriting aber eigentlich auch niemanden hinter dem Ofen vorlocken. Bei einzelnen Stücken scheint auch passagenweise der Symphonic Black Metal des zweiten Albums durch, was dann meiner Ansicht nach insgesamt nicht sehr stimmig wirkt.

FAZIT: Ein zu unscheinbares und durchschnittliches Black-Metal-Album. Für manchen Old-School-Anhänger mag es vielleicht interessant sein, doch mir fehlen einfach gute Ideen und richtig starke Songs.