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Helrunar: Sól (Review)

Artist:

Helrunar

Helrunar: Sól
Album:

Sól

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Lupus Lounge
Spieldauer: 44:46/48:08
Erschienen: 07.01.2011
Website: [Link]

Bei Prophecy Productions und seinen Sub-Labeln kann man im Moment absolut nichts falsch machen und so reiht sich auch HELRUNARs aktuelles Werk „Sól“ nahtlos in die Reihe überdurchschnittlicher Veröffentlichungen ein. „Sól“ als dritter kompletter Longplayer des Münsteraner Duos plus Zwei ist nun alles andere als leicht verdauliche Kost geworden, eigentlich passt nur ein Wort als Beschreibung: Monumental.

Monumental ist „Sól“ in allen Belangen, angefangen bei der Spiellänge von mehr als 1 1/2 Stunden über die Ausstattung als aufwendiges Artbook und Do-CD bis hin zur Musik, die ein heftiger Brocken geworden ist. Black Metal ist eindeutig die Basis des HELRUNARschen Universums, stumpfe Raserei wird aber größtenteils beiseite gelassen und macht einem düsteren gitarrenbetonten Klangteppich im Mid-Tempo-Bereich Platz, phasenweise ausgereizt bis zu aktueller SATYRICONscher Reduziertheit, phasenweise aber ausladend bis zur Überfrachtung mit akustischen Gitarreneinwürfen und der Verspieltheit und Brutalität der Überväter NEUROSIS. Beide Vergleiche hinken natürlich, da HELRUNAR etwas ganz Eigenes schaffen, düster, melancholisch und bedrohlich zugleich.

Nicht unerheblichen Anteil an diesem Gesamtbild hat der hervorragende Gesang, der immer wieder durch tagebuchähnliche gesprochene Passagen den Fluss des Albums unterbricht und Einblicke in sehr persönliche Gedanken offenbart, während sich die deutschen Texte auf eher künstlerische Herangehensweise alten Mythen nähern. Vom Stimmumfang nutzt Skald Draugir alle möglichen Variationen von Flüstern über klaren Gesang bis hin zu schwarzmetallischen Gekeife, wobei keine der Variationen in irgendeiner Form aufgesetzt wirkt.

Auch wenn „Sól“ in „Sól I, der Dorn im Nebel“ und „Sól II, Zweige der Erinnerung“ aufgeteilt wurde, sind letztendlich die Songs und die Qualität ähnlich, Teil Zwei ist vielleicht einen Tick verspielter und progressiver, wobei HELRUNAR aber das gängige Strophe-Refrain-Schema meiden wie der Teufel das Weihwasser und stattdessen eher Strukturen klassischer Musik mit großer Dynamik und fließenden Übergängen den Vorzug geben. Easy Listening ist „Sól“ zu keiner Sekunde geworden, zu komplex sind die Strukturen, zu mannigfaltig die Ideen, zu beeindruckend die Worte. Das Mammutwerk will erarbeitet werden, eine Arbeit, die sich aber auszahlt.

FAZIT: Die Black Metal-Welt wird HELRUNARs „Sól“ nicht revolutionieren. Es bleibt aber festzuhalten, dass es den Münsteranern gelingt, trotz vieler Zitate einen beeindruckenden Koloss von Werk auf den Hörer loszulassen, sofern dieser bereit ist, sich mit den vielfältigen Details der Musik auseinanderzusetzen. Zum Nebenbeihören beim Kochen oder Staubsaugen taugt die Scheibe indes nicht.

Dr. O. (Info) (Review 8424x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1 - Sól I - Der Dorn im Nebel
  • Gefrierpunkt
  • Kollapsar
  • Unter dem Gletscher
  • Nebelspinne
  • Praeludium Eclipsis
  • Tiefer als der Tag
  • Nur Fragmente...
  • Ende 1.3
  • CD 2 - Sól II - Zweige der Erinnerung
  • Europa nach dem Eis
  • Aschevolk
  • Die Mühle
  • Rattenkönig
  • Moorgänger
  • Lichtmess
  • Sól

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
TankFrank
gepostet am: 03.01.2011

User-Wertung:
4 Punkte

Die waren immer schlecht und werden es bleiben. Viel zu zerfahren. Das Konzept ist wie stets nicht schlüssig, technisch unsauber, dornig produziert und alle schreien wieder "Kult". Ganz schwach.
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 09.01.2011

Halte grad die Artbook-Ausgabe in den Händen. Wunderschön. Genauso müssen CDs veröffentlicht werden ohne die Nachteile zu kleiner Booklets, die dem kleinen Format ansonsten geschuldet sind.
Falk
gepostet am: 12.01.2011

User-Wertung:
2 Punkte

Weiss nicht, warum das Album so hochgelobt wird und auch noch Begriffe wie progressiv, verspielt, komplex, mannigfaltig gebraucht werden. Treffender wäre: alt, 1000 mal dagewesen, langweilig. Typischer Blackmetal der 90er. Einzig die Stimmung ist ganz gut getroffen.
hellj
gepostet am: 14.01.2011

User-Wertung:
13 Punkte

ich gehe mit dem rezensenten völlig konform, hätte dennoch ein pünktchen mehr gegeben....
Nyarlathotep
gepostet am: 17.01.2011

User-Wertung:
14 Punkte

ein schlicht grandioses machwerk. es hat mich vom ersten hören an in den bann gezogen und hätte nicht gedacht, dass sie das geniale frostnacht noch toppen können. hier stimmt einfach alles. die musik, die lyrik, die stimmung, die produktion... alles auf höchstem niveau. und man entdeckt bei jedem hören immer wieder neue details und höhepunkte. dabei wandelt dieses meisterwerk stets auf einem schmalen grat, denn es ist einerseits schwer, ohne dass es jedoch andererseits an eingängigkeit mangelt. von walzenden, doomigen riffs, über verspielt filigrane akustikpassagen, hin zu blitzschnellem blastbeating, wird hier alles geboten und abgerundet wird das ganze durch perfekt implementierte sprechparts, die zum zwischen-den-zeilen-hören anregen. saubere arbeit!
Grimfist
gepostet am: 21.08.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Das beste seit langem.......man muss sich Zeit dafür nehmen um das Werk zu verstehen. Aussagen wie es sei nix anderes wie 90iger BM hat echt keine Anhnung von Musik und sollte sich mit weniger Anspruchsvollen Bands wie z.b Darkthrone befassen
Thomas
gepostet am: 15.12.2011

Aussagen wie " keine Ahnung von Musik" finde ich generell nicht in Ordnung und nicht hilfreich Letztendlich fallen sie auf den Autor zurück und disqualifizieren ihn
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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