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From Constant Visions: Feast With The Beast (Review)
Artist: | From Constant Visions |
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Album: | Feast With The Beast |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative Heavy Rock / Postcore |
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Label: | Artist Station Records | |
Spieldauer: | 47:18 | |
Erschienen: | 09.07.2010 | |
Website: | [Link] |
Totenschädel in lodernder Feuersbrunst. Eine erfrischende, zerschmetternde Attacke unter stoboskopisch pulsierendem Gewitterhimmel. Funken fliegen, Asche steigt, Fleisch zerbirst unter Dutzenden Augen einer biologischen Masse, die auf Angriff geschaltet ist. Kräfteverhältnisse verschieben sich: was dem einen Körper genommen, saugt der andere in sich auf.
Endlich mal wieder ein richtig kerniges Comic-Artwork, das in absoluter Kohärenz zu einem richtig kernigen Album steht. Nicht erst seit Green Jellÿ weiß man um die Macht statisch gezeichneter Animationen, strotzende Energie auszudrücken. FROM CONSTANT VISIONS haben in dem Künstler Nicolas Rix einen treffenden Propheten ihrer Debütmusik gefunden. Dem Chaos und den Feuerfunken des Energie verkörpernden Covers folgend steigt der Fünfer mit "Killers On Abbey Road" auf der Zehnerskala gleich mit der 10 ein, ohne dass man den Eindruck schüren würde, man wolle da oben irgendwann noch mal runter.
Dabei operieren die Newcomer zweifellos von einer mehr als irdischen Basis aus. Hinter dem Gewand der unbändigen Kraft wilder Jugend stecken einfache New Wave Alternative Rock-Gerüste, die in der Breite an die LOSTPROPHETS erinnern, und zwar nicht nur dank krachender Strophen mit Screamos, hymnischen Refrains und corigen Background-Shouts: vor allem das drollige, New-Generation-typische Schematisieren des eigenen Weltbilds durch blinkende Videospielmetaphorik (vgl. Songtitel "I Am The Endboss" sowie dessen Vorbereitungs-Medley "Prepare For The Endboss Sequence") spielt hier mit ein. Vielleicht wird es von älteren Generationen belächelt, doch oft sind das dieselben, die für den jugendlichen Übermut Neid empfinden.
Verwandtschaften zu BILLY TALENT ("New Hymns For Heroes"), STURCH oder den auch personell verwandten EMIL BULLS sind ebenfalls nicht ganz von der Hand zu weisen, allerdings fixieren sich FROM CONSTANT VISIONS noch mehr auf die Mischung roher Urgewalt mit technischer Virtuosität; kultivierter Songaufbau oder gar ein roter Faden auf Albumlänge sind zweit- und drittrangig.
Was in diesem Paket abgesehen von ansprechendem Alter-Metal und –Rock noch steckt, darf in den Zwischenspielen abgelesen werden: hier setzt das Gespann zu Höhenflügen an, die sie auf gänzlich andere Ebenen forttragen. In einzelnen Momenten führen progressiv angehauchte Post-Hardcore-Schmettereien wie bei THE FALL OF TROY die Feder, kurz wird sogar der Post Rock entdeckt, wenn auch nur als Übergangsinstrument ("Prepare For The Endboss Sequence"). Das Besondere: Solche wüsten Stilblütengewächse wirken geschmeidig auf den Tortenboden des FCV-Kosmos ein.
Selbstredend ist trotzdem noch nicht alles Gold, was glänzt: Wann immer die nicht selten gedoppelt auftretenden Gitarristos Chris Klinke und Amon Horngacher mal nicht gerade einen Schnörkel im Ärmel haben, mit dem sich eine Passage hochzüchten lässt, wird doch die Banalität in den Grundlagen ersichtlich. Gerade die schmuckloseren Prügler machen auf Platte eher wenig her, wenngleich es keinen Song gibt, bei dem man sich nicht vorstellen kann, dass die Bühne in Flammen steht.
FAZIT: Heiß, schnell, fettig. Obwohl die Demonstration der nimmersatt scheinenden FCV-Energiezelle auf diesem Debüt oberstes Gebot ist, gibt "Feast With The Beast" mehr her als stupides Abreagieren aggressiver Impulse. Das Ding könnte hoffnungslosen Alternative-Romantikern des frühen Jahrzehnts, die sich immer noch an LOSTPROPHETS' "Start Something" klammern, den Weg nach draußen weisen. Eher stumpf zwar in der Breite, dafür mit grellen Blüten in der Spitze, denen der Lebenssaft vor lauter Druck schon zu den Ohren herausläuft.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Killers On Abbey Road
- Demon (S)Laughter
- Canada Is Bleeding
- The Devil Knows Your Name
- Phantoms
- New Hymns For Heroes
- Prepare For The Endboss Sequence
- I Am The Endboss
- Could It Be You
- Sharp 45 Knives
- Congratulations Miss Purgatory
- Corridors
- Interlude
- Warning!
- Burning Images Blowing Scenes
- Bass - Michi Klinke
- Gesang - Alex Andronikos
- Gitarre - Chris Klinke, Amon Horngacher
- Schlagzeug - Benni Kumpf
- Feast With The Beast (2010) - 10/15 Punkten
- Tristeria (2012) - 11/15 Punkten
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