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Babylon Mystery Orchestra: The Godless, The Godforsaken and the God Damned (Review)

Artist:

Babylon Mystery Orchestra

Babylon Mystery Orchestra: The Godless, The Godforsaken and the God Damned
Album:

The Godless, The Godforsaken and the God Damned

Medium: CD
Stil:

Rumpel-Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 59:59
Erschienen: 23.02.2010
Website: [Link]

Da ist er wieder: Sidney Allen Johnson alias BABYLON MYSTERY ORCHESTRA, Gotteskrieger von General Lees Gnaden. Nachdem er auf „Axis Of Evil“ die drei größten Verderbnisse der westlichen Welt (Islam, Sozialismus und Satanismus) benannt hat, fügt er auf „The Godless, The Godforsaken and the God Damned“ ein weiteres Rad der „Achse des Bösen“ hinzu: Präsident Barrack Obama und seine speichelleckende Regierung voller „Sycophants“.

Johnson macht erneut keine Gefangenen. Direkt im ersten Track bekommen John Lennon, Sean Penn, Leonardo DiCaprio, Chrissie Hynde und Bono ihr Fett weg. „Catspaw“ (Katzenspielzeug) sind sie nach Johnsons Ansicht. Was bedeutet, willfährige Lakaien eines übel beleumundeten Herrschers (Obama, dieses liberale Luder) zu sein.
Danach nimmt er sich u.a. der Verlockungen Satans an, verurteilt Abtreibung auf’s schärfste („Jesus liebt Embryos, erzählt uns die Bibel“), nimmt sich freudig bejahend des angeblichen Fakes der Mondlandung an, warnt vor Menschen mit Che Guevara T-Shirts und pöbelt gegen den laschen Jugendverführer Barrack Obama ( „President of the United States... and a fool“). Unnötig zu erwähnen, dass auch für den Islam noch ein paar Zeilen übrig bleiben („The twelfth imam“).

Sidney Allen Johnson hat einen Standpunkt, den er, begleitet von unterstützenden Bibelversen und kommentierenden Zitaten, vehement vertritt. Er hat auch einen Hut mit Kordel, eine Uniform, eine Bibel und ein Gewehr. Und anscheinend genug Geld, alle zwei Jahre ein opulent aufgemachtes Album auf den Markt zu werfen. Das feiste Booklet gibt sämtliche Lyrics und begleitende Zitate in all ihrer hetzenden Stumpfsinnigkeit ausführlich zum Besten, bzw. Schlechtesten

Ach ja, Musik gibt es auch zu hören. Zum Vorgänger hat sich kaum etwas geändert. Wieder spielt Multiinstrumentalist Johnson polternden Rock mit vagen Gothic- und Doom-Anklängen. Stimmlich ziemlich in den Hintergrund gemischt – was angesichts des wutentbrannten Gestus etwas verwundert - blafft Johnson die Texte in Mikro, als würden ihm noch die Oblaten auf der Zunge kleben. Man erwartet bei solch groß angelegten Themen und Ideologien eigentlich Musik voller dramatischer Wucht, doch „The Godless, The Godforsaken and the God Damned“ plätschert höhepunktlos vor sich hin. Eine Stunde semiprofessioneller Geräuscherzeugung, bei der sich mehr als einmal die Frage stellt, ob möglicherweise die Repeat-Taste gedrückt wurde. Ist nicht der Fall, tatsächlich scheinen sämtliche unbeholfenen Gitarrensoli, sowie die enervierenden und einfallslosen Schlagzeugfiguren für jedes Lied individuell erzeugt worden zu sein. Oder, um es anders zu sagen: Eine Platte wie aus einem Guss. Einem Ausguss.

FAZIT: Viel schlechter als „Axis Of Evil“ ist das neue Output des BMO nicht. Aber wohin soll man aus dem Keller schon fallen? Allerdings war das Gekrächze beim vorigen Anlauf unterhaltsamer, weil es den unvorbereiteten Rezensenten mit der Kraft fundamentalistischer Religiosität ungebremst ins Zwerchfell traf. Dafür hat „The Godless....” mit „You're On Your own...This Time” eine steinerweichende Ballade zu bieten. Wer Töne so verschleppen kann, der betritt auch ein Kino, wenn der Hauptfilm bereits läuft. Was kein feiner Zug ist und mit einer Privatvorführung von „Redneck Zombies“ geahndet wird.

Das wahrhafte FAZIT: Eine Vorstellung von Fegefeuer (oder dem Babylon Mystery Hostel) bekommt man vermittelt, wenn man sich, an einen Stuhl gefesselt, unablässig mit Alben des BMO beschallen lassen würde.

PS.: Johnson, dieser alte Toleranzprediger hat nicht nur den vermaledeiten Barrack Obama auf dem Schirm, sondern auch Leute wie mich. Empfiehlt er doch im Booklet uns armen Wichten von engstirnigen Kritikastern (denen Johnson großmütig verzeiht, die eigenen moralischen Wertigkeiten wichtiger zu nehmen als seine), dem vorliegenden Album „your best shot as well“ zu geben. Wie soll das gehen, wenn jemand DEN Schuss garantiert nicht gehört hat?
Nicht mal Katzenspielzeug, nur Mäusescheiße.

Jochen König (Info) (Review 8323x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 1 von 15 Punkten [?]
1 Punkte
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Tracklist:
  • Catspaw
  • Apollo
  • Benai Elohim (Semjaza's Return)
  • A Constitutional Right?
  • Jesus Save...
  • Hate Crime
  • Ruin
  • Viva Cristo Rey!
  • We Is Killin' Me
  • Godless
  • You're On Your own...This Time
  • The Twelfth Imam

Besetzung:

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