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Annihilationmancer: The Involution Philosophy (Review)

Artist:

Annihilationmancer

Annihilationmancer: The Involution Philosophy
Album:

The Involution Philosophy

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 48:19
Erschienen: 28.05.2010
Website: [Link]

Agiles Basspochen und verschachtelte Strukturen gleich von Beginn an zeichnen ANNIHILATIONMANCER als Band aus, die dem aktuellen Thrashkanon weniger entspricht als einem älteren Ethos, den man sich von der denkenden Genreriege abgeschaut hat. Folglich springt man nicht auf das gegenwärtige Trink-und-Dresch-Revival an.

Bereits die vorige Veröffentlichung kam hier gut weg, und "The Involution Philosophy" darf sich gleichfalls des Lobes sicher sein, selbst wenn die Italiener sich nicht gesteigert haben. Nach kurzem Intro steigt der Opener zwischen "Peace Sells …"-MEGADETH und alten VOIVOD (Gitarrensound und Harmonien) ein. Der Chorus - das gehauchte "Etero" - klingt dabei wie aus dem Weltraum gegriffen. Strippenzieher Masullis Vocals überzeugen in ihrer Klarheit eher als in den gekeiften und dementsprechend identitätslosen Passagen. Im Titeltrack sorgt er gemeinsam mit Pulsgeber Coppola für melodische Glanzpunkte, wohingegen die Riffs durchaus noch weiter herausragen dürften, da nur wenige davon die Hirnwindungen auf längere Sicht hin besetzen. Spricht es eigentlich für oder gegen den Produzenten in Personalunion, dass er seine Soli so weit in den Background gemischt hat? - Negativ darf man zweifellos den mangelnden Fluss der Kompositionen anmerken. Entweder sollten ANNIHILATIONMANCER einen externen Knöpfedreher heranziehen, der hier und dort an den Arrangements die Schere ansetzt, oder stark am (gemeinsamen?) Songwriting arbeiten. Andererseits dürfte es nicht wenige Rosinenpicker unter den Hörern geben, die gerade auf diese fordernde Thrash-Variante stehen.

Auch im Folgenden überzeugen ANNIHILATIONMANCER nicht mit Riffs, sondern über die melodiösen Anteile ihrer Musik. Zum guten Geschmack gehört ebenfalls das Spiel mit Geschwindigkeit sowie Tempo, obschon man sich der richtig fiesen Ohrenschrauber verwehrt und jazzige Gefilde - den Gar-Samuelson-Swing etwa - gänzlich auslässt. "Apolide" besitzt eine cleane Bridge, die die beinahe-Namensvettern aus British Columbia ersonnen haben könnten, wozu der Frontmann dann regelrecht progmetallisch schmachtet. Dieses Hart-Zart beißt sich irgendwie, macht aber auch das Charmante an ANNIHILATIONMANCER aus. Das ausladende "Impoverished God Existence" reizt dieses Prinzip von der sachten Einleitung über wüstes Geprügel mit aggressiven Shouts zur Gänze aus und vergisst die Hooks zu Gunsten eines sehr langen instrumentalen Outros - die Symptome, an denen die Gruppe noch krankt, statuiert sie damit beispielhaft. Der Anschlusstrack groovt dann konfuserweise wie Powerstoff der Marke METAL CHURCH, fällt jedoch nicht aus dem Rahmen, da man die Verspieltheit als wichtiges Charakteristikum des eigenen Sounds nicht aufgibt. Das träumerische "Reflected in Her Life" geleitet schließlich zum Rausschmeißer hin, der - man darf es ohne Häme sagen - besonders in den schnellen Momenten wie DEATH in ihrer Spätphase für Arme klingt … doch besser verhebt man sich gleich an Schwergewichten als sich mit Kleinkram abzugeben, nicht wahr?

FAZIT: Am Edelmetallbrocken ANNIHILATIONMANCER ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Dazu bräuchten die südländischen Thrasher griffigere Riffs und damit auch Songs. Instrumental gehören sie zur Riege der Könner, welche ihre Talente noch kanalisieren müssten. Stellt Bruno Masulli dazu seine melodische Stimme unter den Scheffel eingängiger Hooks, steht uns Tolles, Schönes weil Seltenes bevor. Kennt eigentlich noch wer die deutschen Mustaine-Kopisten MECHANIX?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5446x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Antimateria
  • Etereo
  • The Involution Philosophy
  • Apolide
  • Impoverishment God Existence
  • Corner of the Answers
  • Reflected in Her Life
  • Mind Surrounds, the Cavities of Fear

Besetzung:

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