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COR: Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere (Review)

Artist:

COR

COR: Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere
Album:

Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere

Medium: CD
Stil:

Punk/Rock/Metal

Label: Rügencore Records
Spieldauer: 40:05
Erschienen: 06.03.2009
Website: [Link]

Zwei Herzen wohnen, ach, in meiner Brust. Haken wir zunächst den objektiven Teil ab. COR machen vor keinem Stil halt und sind beim Kombinieren mutig. Simpelster Punk, ein bisschen Metal und so was wie Deutschrock bilden das Fundament für Ausflüge Richtung Reggae, dem Einsatz von Blasinstrumenten, weiblichem Gesang oder dem plötzlichen Auftauchen von MOTÖRHEADs „Overkill“ in „Gott“, einer Liebeserklärung an Lemmy. Die Texte beschäftigen sich ansonsten hauptsächlich, aber nicht nur mit politischen und gesellschaftskritischen Themen.

Die Krux an der Band ist ihr Pendeln zwischen den Extremen „Überaus gelungenes Songkleinod“ und „Überfallartige Kopfschmerzen“. Auf der Habenseite stehen Songs wie „Echo“, „Das Tier“ oder das mit coolen Bläsern und einer schönen, weiblichen Stimme aufgemotzte „Geld“, in denen Sänger Friedemann seine phasenweise an Genialität grenzende Punk-Poesie durchlebt. Diese Songs sind wirklich sehr stimmungsvoll und werden der Platte im Weiteren den Hals retten.

Ihnen gegenüber stehen nämlich Arschbomben wie der Opener „AntiPop“ oder „DIY“ die klingen, also würden 14 jährige in Papas Keller den ersten Song schreiben, das erste Bier testen und ihre pubertäre Rebellion ausleben, was in infantilster Pennäler-Lyrik gipfelt, die man ansonsten bei LAFEE verorten würde (manchmal staune ich, woher ich solch einen Scheiß kenne…). Nicht ganz so schlimm, aber mit seinem Achim-Reichel-Swing auch unerfreulich genug, der Schunkler „Freiheit“.

Und so weiter.

FAZIT: Es ist schwierig, hier ein Urteil zu fällen. Insgesamt geht über die Hälfte der Platte mindestens in Ordnung, andererseits sind manche der Ergüsse schwer zu ertragen. Vielleicht sollte sich einfach jeder selbst ein Bild machen und vor dem Kauf in möglichst viele Songs reinhören. Zum Beispiel auf der Homepage der Band. Die Vergabe von Punkten schenke ich mir mal, meine beiden Herzen werden sich nicht einig.

Hendrik Lukas (Info) (Review 6974x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • AntiPop
  • DIY
  • Echo
  • Das Tier
  • Trashrock Terror
  • Ein Ganz Normaler Tag
  • Geld
  • Engel
  • Sünde
  • Gott
  • Freiheit
  • In Beton
  • Geräusch

Besetzung:

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