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Serpentina Satélite: Nothing To Say (Review)

Artist:

Serpentina Satélite

Serpentina Satélite: Nothing To Say
Album:

Nothing To Say

Medium: CD
Stil:

Stonerrock / 60s Psychedelic

Label: Trip in Time
Spieldauer: 48:08
Erschienen: 15.11.2008
Website: [Link]

Mit so einem Cover assoziiert man doch gleich langmänige Hippies, qualmende Joints, „Love and Peace“ und natürlich die seligen 69er. SERPENTINA SATÉLITE, eine peruanische Undergroundkapelle, kommen genau aus dieser Zeit – oder hören sich zumindest verdammt danach an. JIMI HENDRIX, HAWKWIND, FAUST oder PINK FLOYD im Frühstadium lassen grüßen. Da dröhnen die Verstärker in schönster Stoner-Manier, da flirren die Synthies wie einst bei den großen Avantgardebands, da wird gejammt, gepoltert, mit Bluesriffs und Grooves um sich geworfen…

Kurz: „Nothing To Say“, das erste Album von SERPENTINA SATÉLITE, ist Retro-Psychedelic in Reinstform. Die 60er werden nicht selten beinah gespenstisch real wiedererweckt. Reinkarnation einer fast vergessenen Zeit, in der Musik tatsächlich noch im tiefsten Kern innovativ und neu war oder einfach nur lahmes Zitieren von oben genannten Größen?

Die fünfköpfige Band aus Südamerika (einem von ihnen wird als „Instrument“ nur „Hope&Providence“ zugeschrieben, was auch immer das heißen mag) atmet den Geist der alten Psychedelic-Schule, belässt es aber nicht beim bloßem Kopieren. „Nueva Ola“, im Prinzip nichts anderes als ein 9-minütiges Intro, beginnt mit einer diffusen Klangwolke, „Echoes“ von PINK FLOYD scheinen sehr deutlich durch. Alles ist von Hall- und Echoeffekten durchsetzt, das Schlagzeug wirbelt unaufhörlich, während lose Geräusche und Melodiefetzen durch den Raum schweben. Der Song „Nothing To Say“ ist richtig krautig geraten, mit seinem stoisch-monothonen Aufbau und den wackelig hallenden Gesangseinlagen. „The Last Drop“ und „Madripoor“ lassen eine gehörige Portion BLACK SABBATH zu „Masters Of Reality“-Zeiten einfließen, während HENDRIX – die Jungs haben ihn wohl extra für die Aufnahmen nochmal ausgebuddelt – seine kreischenden Soli vom Stapel lässt. Endgültig in den „Outerspace“ wird man dann mit „Kommune 1“ katapultiert. Das 23 Minuten Ungeheuer ist ein einziger, scheinbar unendlich langer Freak-Out der fünf Peruaner, „Voodoo Chile“ stand hier Pate.

Eine total zugedröhnte, freakige aber irgendwie ultracoole (was für ein Wort!) Platte dürfen wir Europäer nun auch unseren Schatz nennen und damit endlich erkennen, dass traditionelle Rockmusik keine Entfernungen kennt und sogar in den entlegensten Ecken Südamerikas seine Blüten trägt.

FAZIT: Wer „Electric Ladyland“, „Space Ritual” oder “Monster Movie” bereits totgedudelt hat, bekommt dank SERPENTINA SATÉLITE Verstärkung für das heimische CD-Regal. „Nothing To Say“ ist ein Retrorock-Album wie es im Bilderbuche steht. Zwar erfindet die Band das oft zitierte Rad wirklich nicht neu, aber gerade das macht den Reiz von „Nothing To Say“ aus. Peace!

Benjamin Feiner (Info) (Review 7328x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Nueva Ola
  • Nothing to Say
  • The Last Drop
  • Madripoor
  • Kommune 1

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Rhisdur
gepostet am: 20.02.2011

User-Wertung:
11 Punkte

Ein Mann und viele Worte. Sehr gute Kritik, die es genau auf den Punkt bringt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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