Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Crystallion: Hattin (Review)

Artist:

Crystallion

Crystallion: Hattin
Album:

Hattin

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Dockyard 1
Spieldauer: 54:52
Erschienen: 16.05.2008
Website: [Link]

Mit dem Nachfolger des 2006 erschienenen Debütalbums „A Dark Enchanted Crystal Night“ der bayrischen Melodic-Power-Metal-Band CRYSTALLION ist man dem Konzept des, mit einigen guten Kritiken gewürdigten, Einstandes treu geblieben und beschäftigt sich nun ein weiteres mal mit dem Themenkomplex der Tempelritter. Genauer gesagt geht es um die Schlacht von Hattin, bei der die Kreuzfahrer wohl eine empfindliche Niederlage gegen die Truppen des Muslimenführers Saladin erfuhren. Da ich mit „Hattin“ nun die erste Berührung mit der sechsköpfigen Band habe, wusste ich natürlich nicht, was mich da musikalisch genau erwartet. Aber dafür gibt es ja die Hilfestellung im CD-Infoblatt, wo die Musik der Band mit bekannten Acts wie RHAPSODY, STRATOVARIUS, HELLOWEEN und SONATA ARCTICA verglichen wird. Das hört sich schon mal gut an!

Los geht’s mit einem echt starken Intro, das in bester Filmmusikmanier eine bombastische Atmosphäre schafft und zusammen mit den gesprochenen Textpassagen den Eindruck vermittelt, dass es die Jungs ernst meinen und ihre Geschichte verstanden wissen wollen. Wow! Jetzt bin ich aufs äußerste gespannt, wie es weiter geht.

Mit den ersten Tönen des darauf folgenden „Wings Of Thunder“ schwindet jedoch mein wohliges Gefühl schlagartig und ich bin erst mal ziemlich irritiert. Was ist passiert? Nun, das erste Stück der CD ist zunächst ein ganz normaler Metalsong, genau so wie die anderen Stücke des Albums und wie er in ähnlicher Weise auch von den oben genannten Vergleichsbands stammen könnte. Aber leider mit einem ganz entscheidenden Unterschied – und der wird eben gleich bei den ersten Takten des Openers deutlich und zeigt sich im weiteren Verlauf der CD als eine echte Schwachstelle der Band. Die von der Leadgitarre vorgetragene Melodie zu Beginn ist dermaßen anfängerhaft gespielt und klingt so schwach, dass man es eigentlich nicht glauben mag. Verglichen mit den anderen Instrumenten, insbesondere dem Gesang, klafft hier eine riesige Lücke! Diese Diskrepanz zeigt und bestätigt sich im weiteren Verlauf des Albums mehrfach und ist auch bei den Gitarrensolos deutlich zu hören. In diesem Punkt scheitern nun definitiv die Vergleiche mit den Genregrößen komplett!

Aber wo Schatten ist, ist auch Licht, oder? In diesem Fall ganz klar! Und das kommt in erster Linie aus der Richtung des Sängers Thomas Strübler. Es mag wohl an dem stark an HELLOWEEN erinnernden Songwriting liegen - aber stellenweise klingt er wie eine Mischung aus Michael Kiske und Kai Hansen. Na ja, vergesst den Vergleich! Halt einfach wie ein deutscher Metalsänger, der sich in den hohen Gefilden bewegt. Und in einigen Momenten erinnert mich sein Ausdruck etwas an Andy Mück zu alten STORMWITCH-Zeiten. Aber das ist lange her. Alles in allem können die melodiösen Gesangslinien des Frontmannes überzeugen, obwohl auch er den gut ausgetretenen Pfad bewährter Hooks nicht verlässt.

Generell bietet CRYSTALLION mit „Hattin“ wenig Spektakuläres. Die Songs bewegen sich alle auf ähnlichem Niveau und bedienen sich altbewährter stilistischer Mittel. Dabei übernimmt das Keyboard eine wichtige Rolle und sorgt gleichermaßen für genügend Fülle, sowie für die feinen Nuancen im Gesamtsound. Schade, dass die beiden Gitarristen fast immer dieselben Linien spielen. An einigen Stellen würden der Musik ein paar zweistimmige Gitarrenparts gut zu Gesicht stehen. Im Song „The Battle – Onward” zeigt sich die Band erfrischend abwechslungsreich. Dabei reicht das Spektrum von speedigen Gitarren- und Doublebass-Passagen bis zu fast schon hardrockartigen Einlagen. Aber letztendlich fehlt auch hier, genau so wie bei den übrigen Stücken, der entscheidende Kick.

FAZIT: Mit Bombast angereicherter Melodic-Power-Metal in alter HELLOWEEN-Manier im Konzeptalbum-Gewand und ohne Anzeichen echter Innovation. Die deutlichen Schwächen der Leadgitarren stehen leider im krassen Gegensatz zum herausragenden Gesang und der soliden Leistung der Rhythmusfraktion. Unterm Strich nur Mittelmaß. Schade.

Uli Mahlenbrey (Info) (Review 7401x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Ambush
  • Wings Of Thunder
  • Vanishing Glory
  • Under Siege
  • The Battle – Onward
  • The Battle – Higher Than The Sky
  • The Battle – Saracen Ascension
  • Preach With An Iron Tongue

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Hattin (2008) - 7/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!