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Diablo Swing Orchestra: The Butcher´s Ballroom (Review)

Artist:

Diablo Swing Orchestra

Diablo Swing Orchestra: The Butcher´s Ballroom
Album:

The Butcher´s Ballroom

Medium: CD
Stil:

Kleinkunst-Metal

Label: Candlelight/Soulfood
Spieldauer: 50:19
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Schweden ist jetzt entweder Latino-Kolonie, oder es wurde von diesen Debütanten ins Mittelmeer gezogen. Das dabei eingesetzte Transportmittel gibt seine Jungfernfahrt mit Dampfbetrieb, versenkt sich aber selbst ebenso wenig, wie es tief berührt.

Lorbeeren haben DIABLO SWING ORCHESTRA bereits aufgesetzt bekommen, gerechtfertigt durch ihren überzeugenden Eklektizismus aus harten Gitarrenriffs, dem stets in Unbeholfenheit angeführten mediterranen bis orientalischen Flair (in der Hauptsache Flamenco-Gitarren, Moll-Skalen mit übermäßigem Tonschritt sowie Frauengesang) und schließlich Rock- bis Klassikbezügen – letzteres durch die Sopranstimme von Annloucie Loegdlund. Fließend wurden diese Zutaten als schmackhaftes Gemisch in konzeptionell scheinbar zusammenhängende Songs um- und hintereinandergesetzt. Den guten Eindruck trübt nur die Gleichförmigkeit der Kompositionen – nicht innerhalb einzelner Stücke, denn diese bieten jedes für sich genügend Farben – im Verhältnis zueinander. Die Rezeptur ist, einmal bekannt, nur selten anders angewandt als es sich die Gruppe ins Kochbuch geschrieben hat. Die metallische Schwer nimmt dem kammermusikalischen Ambiente mitunter den Varieté-Charakter, so dass DIABLO SWING ORCHESTRA nicht so intim und kühl erscheinen wie ähnliche Stilmischer. So theatralisch und „prog“ wie die mit der Brechstange als Vergleich dienenden Sleepytime Gorilla Museum sind die Skandinavier nicht. Ihnen liegt eher rudimentärer Rock; dafür kennen sie aber die Feinheiten südländischer Musik nicht schlecht und meiden die Klischees dieser Musik. Der wahrlich Nahe Osten in „Gunpowder Chant“ evoziert folglich nicht die ollen Kamele und Oasen im Kopf, was die dezenten Elektronika im Songverlauf und als Übergang zu „Infralove“ zusätzlich zu verhindern wissen. Weiterhin interessant ist das spanisch tönende und kurze „D´Angelo“ und das Flamencofeuer von „Poetic Pitbull Revelations“. Wie sich die Titel und Texte mit der klanglichen Direktive der Band verstehen, ist eine andere Frage...Freak-Faktor contra Sonnenschein?

DIABLO SWING ORCHESTRA befinden sich mit ihrem Einstand auf typisch skandinavischem Professionalitätsniveau; den Widererkennungswert als Ganzes haben sie, was man allein von ihren Songs noch nicht sagen kann. Wer sich etwas unter Mariachi-Metal oder Tabasco-Rock ohne Siesta vorstellen kann – denn im Norden ist man ausgeschlafen -, dem sei dieser Schlachthofbesuch zum Tanztee ans Herz gelegt.

FAZIT: „The Butcher´s Ballroom“ ist ein originelles Album zwischen Metalelementen und klischeefreier Weltmusik von der südlichen Halbkugel, dem es lediglich an den Hits fehlt – Brecht und Weill in der Stierkampfarena, oder ein Zirkusensemble mit schwedischen Kammermusikern als Begleitband auf Tournee über die südamerikanischen Hochebenen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5712x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Balrog Boogie
  • Heroines
  • Poetic Pitbull Revelations
  • Rag Doll Physics
  • D´Angelo
  • Velvet Embracer
  • Gunpowder Chant
  • Infralove
  • Wedding March For A Bullet
  • Qualms Of Conscience
  • Zodiac Virtues
  • Porcelain Judas
  • Pink Noise Waltz

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko [musikreviews.de]
gepostet am: 29.01.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Das Album war mein Einstieg in die Musikdroge "Female Fronted Weirdo Metal", wie er z.B. auch von Bands wie Unexpect und Stolen Babies zelebriert wird.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 01.02.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Yäy, Musikstil-Gruppensex-Mucke, wie ich sie liebe.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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