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Lord Agheros: Anhedonia (Review)
Artist: | Lord Agheros |
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Album: | Anhedonia |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Atmospheric Black Metal, Gothic Metal |
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Label: | My Kingdom Music | |
Spieldauer: | 39:58 | |
Erschienen: | 03.01.2025 | |
Website: | [Link] |
Die Kreuzung von Orchester-Dramatik und Black Metal sorgt bei manchem eingefleischten Szenegänger für Naserümpfen, werden hier doch Bombast-Theatralik und das augenscheinlich bodenständigste aller Metal-Subgenres vermengt (beide Ansichten sind wohlgemerkt diskutabel).
Dass aber gerade die Kreuzung von sog. Hartmetall und Orchester-Feinheit nach wie vor ihren Reiz und vor allem ein hungriges Publikum zu bieten hat, zeigen nicht nur Headliner Slots von Bands wie DIMMU BORGIR auf diversen Festivals, sondern auch Combos bzw. Soloprojekte wie LORD AGHEROS.
Unter diesem Banner lebt der Italiener Gerassimos Evangelou seine Vorliebe für dramatisch inszeniertes Düster-Metall aus, wobei er in Sachen Ästhetik durchaus Gothic-affin zu Werke geht und auch rituell anmutende Instrumente wie ein Didgeridoo (nachzuhören u.a. in „Lost Dreams Ritual“) in seinen Sound einbaut.
Stücke wie „Sorrow’s Shroud“ oder „Tears in the Silence“ wissen durch Dynamik und wenig subtile Dramatik zu überzeugen, wobei der elfenhafte Frauengesang in Verbindung mit semi-akustischen Gitarren sowie sehnsüchtigen Soli desselben Instruments durchaus das Potenzial für verklärte Schleierblicke mitbringt.
Diesem gutklassigen Konzept stehen orchestral aufgepolsterte Riffer wie „Harmony of Despair“ oder auch das sehr offensiv zweigeteilte „Eclipse of Hope“ entgegen, die zwar beileibe nicht schlecht gemacht sind, allerdings auf Dauer ein wenig am langen Arm verhungern. Die eingangs kreierte Spannung in beiden Songs verpufft aufgrund der Länge der jeweiligen Songmotive leider zügiger als gedacht und auch die entsprechenden Wendungen (u.a. der harte Black Metal-Ausbruch in der zweiten Songhälfte von „Eclipse of Hope“) können kaum über den, mit der Zeit entstehenden, Eindruck von Langatmigkeit hinwegtäuschen.
Dass der Abschluss „Ancient Echoes“ dann erneut stilecht mit rituell anmutendem Didgeridoo und atmosphärischem Männerchorgesang endet, schließt den Zyklus aber doch wieder passend ab.
FAZIT: Siziliens LORD AGHEROS liefern mit „Anhedonia“ ein Album mit unterschiedlichen Gesichtern ab. Während einige Momente durchaus interessante Gegensätze miteinander kombinieren und in Sachen Atmosphäre sowohl Gothic-Drama, als auch Black-Metal-Atmosphäre unter einen Hut bringen, fallen andere Teile des Albums diesbezüglich beinahe platt aus. Spannungsbögen werden kaum komplett ausgereizt und manche angedeutete Stimmung verpufft allzu schnell in wiederholten Songmotiven. Trotzdem ist „Anhedonia“ kein schlechtes Album, wenngleich es kaum als Einsteigerwerk in die Welt düsterer Musik dient und eingefleischten Szenegängern hier und da vielleicht zu dröge ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lament of the Lost
- Harmony of Despair
- Eclipse of Hope
- Lost Dreams Ritual
- Sorrow's Shroud
- Soul's Descent into the Void
- Tears in the Silence
- Ancient Echoes
- Anhedonia (2025) - 9/15 Punkten
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