Ohne ihre Wurzeln im War Metal zu verleugnen, klingen FRANTIC AGGRESSOR auf ihrem zweiten Album weniger viehisch als noch auf dem Debüt und lassen neben MARDUKschen Hochgeschwindigkeitsorgien wie „Revolution – Death of all Masks“ auch mal minimale Momente zu, in denen sie beinahe locker grooven („History – Empires“), wobei das frostige Sperrfeuer allgegenwärtig ist.

Dementsprechend klingt „Extinction“ im besten Sinne konservativ, verweigert sich jeglicher Schönfärberei oder mystischer Atmosphäre und prügelt sich stattdessen im barbarischen Geschwindigkeitsrausch durch einen herrlich verwaschen klingenden Gesamtsound.

Stücke wie „Cosmos – Lightless Skies“ vollziehen bisweilen manchen Schlenker in Richtung Black'n'Roll, womit Bands wie SATYRICON (auch in puncto ablehnender Haltung gegenüber allem und jedem… man erinnere sich an „Rebel Extravaganza“) als Pate für die Musik von FRANTIC AGGRESSOR herangezogen werden können.

Die Riffs sägen sich kalt und erbarmungslos in die Gehörgänge, während Frontmann Discrimination seinem Namen alle Ehre macht und seine Hassbotschaften angewidert gallig in den Black-Metal-Äther kreischt.

Das Ganze ist freilich so innovativ wie das genretypische Christenfeindbild, aber es verfehlt seine Wirkung dennoch kaum. Denn nihilistische Aggression, die im Geschwindigkeitsrausch ausgelebt wird, hat nach wie vor ihren Reiz und wirkt zu gegebener Zeit regelrecht kathartisch.

FAZIT: FRANTIC AGGRESSORs „Extinction“ betritt wohl kaum Black-Metal-Neuland und auch in puncto Hatz-Musik sind Bands wie MARDUK nach wie vor eine Wegmarke. Dennoch serviert das Trio aus Berlin ein amtliches Genre-Sperrfeuer, das bisweilen über den Effekt einer Ersatzdroge hinausgeht.