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Long Earth: An Ordinary Life (Review)

Artist:

Long Earth

Long Earth: An Ordinary Life
Album:

An Ordinary Life

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Grand Tour Music/Just For Kicks
Spieldauer: 63:16
Erschienen: 01.11.2024
Website: [Link]

Bekanntlich stammen LONG EARTH ja aus dem ABEL GANZ-Umfeld und klingen nach wie vor wie eine Fortsetzung von deren deutlich an GLASS HAMMER und PALLAS erinnernden Musik. Progressive Rock der entspannteren Art also, der auch auf dem dritten LONG EARTH-Album „An Ordinary Life“ seine volle Entfaltung findet.

Epische Songs, die sich in einem Konzept über das einfache Leben – von der Geburt bis zum Tod und allem was dazwischen an Erfolgen wie Niederlagen zu verbuchen ist – zu einer großen Geschichte über das Dasein (eines einfachen, aber eben keines unkomplizierten Lebens) verdichten. Und da zum Glück Sänger Martin Haggarty mit einer angenehmen Stimme zu überzeugen weiß, ist es nicht schlimm, dass in der guten Prog-Rock-Stunde sehr breit angelegte, umfangreiche Texte das musikalische Stimmungsbild hinter „An Ordinary Life“ bestimmen.


Alles nachzulesen im 12-seitigen Booklet mit einem kurzen Vorwort der Band, in dem sie darauf hinweisen, dass dieses Lebensalbum wie ein Stück in drei Akten angelegt ist: „Es behandelt das Leben als ein Theaterstück in drei Akten. Die meisten von uns machen dieselben Erfahrungen - aufwachsen, von zu Hause weggehen, einen Platz in der Gesellschaft finden, ein Zuhause finden. Wir schließen Freundschaften, verlieben uns und verlieren uns wieder, gründen eine Familie. Wir erleben gute und schlechte Zeiten, erleben Liebeskummer und unweigerlich den Tod. Und Steuern! Wir alle haben Hoffnungen und wir wagen zu träumen. Wir ertragen politische Ungewissheit und Umwälzungen, manipuliert von denen, die wir wählen, um uns zu dienen. Wir alle erleben Krieg, ob aus nächster Nähe oder indirekt über die Medien, denn irgendwo ist immer Krieg.“


Oh Schreck! Genau! Diese Album präsentiert nicht nur Progressive Rock, es ist auch inhaltlich im progressivsten Sinne als Konzeptalbum topaktuell. Es macht sich Gedanken über unseren Zustand, damit auch wir uns Gedanken über uns selbst machen – bis wir am Ende in „Life III – Empty Shore“ an einem leeren Ufer stranden. Nachdenkliche Harmonien, breit angelegte Keyboardflächen, aber auch akustische oder artrockige Momente durchziehen das gesamte Album, um die unterschiedlichen Lebenswege eben auch unterschiedlich musikalisch voneinander abzusetzen. Viele Emotionen, die mit der entsprechend gefühlvollen Tiefe – zwischen Melancholie, Melodic- wie Klassik-Rock und etwas Härte – vertont werden. Ähnlich kennt man das auch von den bewegenden Werken von ALIAS EYE, deren Sänger Philipp Griffiths so einige Ähnlichkeiten zu Martin Haggarty aufweist, wobei Griffiths allerdings die Stimmband-Nase dann doch etwas mehr vorn hat.

Besonders gelungen ist „Shadows“, der mit knapp 11 Minuten längste Song des Albums, der sich verträumt in frühen GENESIS-Gefilden mit viel akustischer Gitarre bewegt, immer wieder hymnische Momente heraufbeschwört und über die Schatten referiert, die im Kerzenlicht tanzen. Der Sound dazu passt ideal und blendet beim Hören genau diese nächtlich flackernde Atmosphäre ein.


FAZIT: Auf „An Ordinary Life“ von LONG EARTH passt alles zueinander, auch wenn die schottisch-britische Prog-Band das progressive Rad der guten Konzeptalbum-Kunst nicht neu erfindet. „An Ordinary Life“ gibt nur eine angenehme Richtung dafür vor und empfiehlt sich so jedem Freund guten, ruhigeren und detailverliebten Progressive Rocks, für den die Musik genauso wichtig wie die (Lebens-)Inhalte sind.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 924x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Fight The Hand That Bleeds You
  • Morpheus
  • Life I
  • Sand
  • Shadows
  • Life II – The Arc
  • Moscow
  • Life III – Empty Shore

Besetzung:

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