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Tritop: Rise Of Kassandra (Review)
Artist: | Tritop |
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Album: | Rise Of Kassandra |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock im puren Retro-Style |
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Label: | TriTop Music/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 47:49 | |
Erschienen: | 28.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Man möchte gar nicht all die Vergleiche aufzählen, die einem sofort und unmittelbar in den Sinn kommen, wenn man das für jeden 70er-Prog-Fanatiker grandiose Debüt-Album „Rise Of Kassandra“ des italienischen Prog-Quintetts TRITOP hört.
Obwohl die Retro-Progger beim Albumstart erst einmal den Eindruck erwecken, sie würden AYREON Konkurrenz machen wollen – doch bereits innerhalb dieses albumtitelgebenden Longtracks ändert sich die Stimmung und auch die Stilistik des fast viertelstündigen Songs so massiv, dass man sich zwischen GENESIS bis ELP hin- und hergerissen fühlt.
Zwei Longtracks umrahmen das gesamte Album: „Rise Of Kassandra“ (Kassandras Aufstieg) mit 13 Minuten sowie „The Sacred Law Of Retribution“ (Das heilige Gesetz der Vergeltung) mit knapp 24 Minuten, in denen sich TRITOP progressiv (noch ziemlich ungeordnet) austobt und dem Hörer immer wieder Rätsel des Vorbilder-Vergleichs aufgibt, die in etwa neben besagten GENESIS und ELP auch auf KING CRIMSON, YES und DREAM THEATER (inklusive einer stimmlichen Ähnlichkeit von Mattia Fagiolo zu LaBrie) hindeuten, weswegen die Italiener als eine Art Entsprechung der schwedischen FLOWER KINGS und der finnischen THE SAMURAI OF PROG gelten dürfen. Deren Liga erreichen sie allerdings noch nicht – da fehlen einfach die eigenen Ideen, genauso wie eine ansprechendere Gestaltung ihres Albums.
Gleich sechs Gäste, die nur an den Gitarren aktiv werden, sorgen für viel zusätzlichen Druck, auch wenn die fetten Keyboards sich nicht die progressive Butter vom metallischen Brot nehmen lassen.
Dass die Italiener englisch singen, wird den einen gefallen, den anderen, die dem 70er-Italo-Prog zugewandt sind, nicht sonderlich zusagen. Allerdings scheint das junge Italo-Quintett auch in keiner Weise in die großen Fußstapfen ihrer 70er-Jahre-Landsleute wie LE ORME oder PFM oder BANCO zu treten.
Dafür aber greifen sie ein durchgängiges Konzept für ihr Album auf, in dem es um die Niederungen der Menschen geht, die Angst und Chaos als Grundlage ihre eigenes Handeln bestimmen und so selber Angst verbreiten und damit für Unterdrückung sorgen.
Auch das ist typisch progressiv und eben etwas apokalyptisch. Und Kassandra, die hübsche, aber auch tragische mythologische Heldin, die immer das Unheil vorhersieht, lächelt verbittert und traurig zugleich dazu...
FAZIT: Die italienischen Retro-Progger TRITOP sind mit ihrem Debüt-Album „Rise Of Kassandra“ auf der Suche und stecken ihr musikalisches Näschen dabei in so etwa alle Ecken des von den 70er-Jahren dominierten Prog. Gefunden haben sie für ihre Musik diesbezüglich vieles, nun gilt es nur noch, beim nächsten Album auch einen eigenen Weg zu finden, der, wenn man ihre Musik hört, einen zu der Feststellung bringt: „Ach, das sind doch TRITOP!“ Bisher hören wir in erster Linie, wen TRITOP alles bewundern und wie gut sie vieles von dem, was ihre Vorbilder zustande brachten, auch in ihre eigene Musik mit einbeziehen können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rise Of Kassandra
- Delighted Insanity
- Island Of Servitude
- The Sacred Law Of Retribution
- Bass - Jacopo Tuzi
- Gesang - Mattia Fagiolo
- Gitarre - Francesco Caponera, Peter Cornacchia, Andrea Ricci, Vincenzo Mancini, Emanuele Andolfi, Pasquale Ripa
- Keys - Pierfrancesco Di Pofi
- Schlagzeug - Ivo Di Traglia
- Rise Of Kassandra (2023) - 10/15 Punkten
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