Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Stefano Panunzi: Pages From The Sea (Review)

Artist:

Stefano Panunzi

Stefano Panunzi: Pages From The Sea
Album:

Pages From The Sea

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: SP Music/Just For Kicks
Spieldauer: 67:13
Erschienen: 26.05.2023
Website: [Link]

Das ganze Album „Pages From The Sea“ des italienischen Keyboarders STEFANO PANUNZI ist ein einzigartiges Déjà vu! Und zwar ein wunderbares – zumindest für alle Liebhaber von JAPAN, die unter DAVID SYLVIAN mit verträumt-verspielten atmosphärischen Klängen eine völlig neue Form von Art Pop schufen, die wie die progressive Vertonung eines Traums klang, aus dem man gar nicht wieder aufwachen wollte. Da spielte zwar Düsternis eine bedeutende Rolle, doch diese hüllte einen ein, schien Schutz zu geben vor den Gefahren, die man zwar ahnte, die aber dieses finstere Gewand nicht an einen heranließen. Solche Musik hört man – vielleicht weil sie eben so außergewöhnlich und regelrecht hypnotisch war – noch immer viel zu selten. Ein ROBERT FRIPP, der mit seinen 'Frippertronics' ähnlich Atmosphärisches schuf, war echter Sylvian-Fan und veröffentlichte mit diesem dann auch gemeinsam ein paar Alben.

Leider wurde es dann im Grunde schon viel zu ruhig um JAPAN und ihr Mastermind, sodass uns ein Keyboarder aus Rom endlich wieder aus unseren Erinnerungsträumen wachrütteln muss und mit „Pages From The Sea“ diese Klangwelten heraufbeschwört, die einen umgarnen und hypnotisieren, sich zusätzlich auch extrem stark in einer weitere Sylvian-Schöpfung verwirklichen, die er gemeinsam mit Barbieri, Karn und Jansen erschuf: RAIN TREE CROW. Hierzu holt sich der Italiener für seine Seereise noch jede Menge großartige Musiker mit ins Boot, die bei Bands wie KING CRIMSON (Jakko M Jakszyk, Pat Mastelotto), STICK MEN (Markus Reuter), NOVEMBRE (Fabio Fraschini), aber auch DAVID SYLVIAN und JANSEN/BARBIERI/KARN (Robby Aceto) und vielen mehr aktiv waren oder sind.

Pages From The Sea“ wird so zu einem einzigartigen Album, das genau besagte Erinnerungen weckt, diesen aber völlig neue Räume schafft, indem breite Keyboardteppiche die Grundlage für schwebende, aber auch härtere und typische Fripp-Gitarren (gespielt durch Markus Reuter an der Warr-Gitarre) oder den großartigen Gesang verschiedener Sänger bilden, denen zudem Bläser in verschiedenen Instrumentals zarten Ambient Jazz einhauchen, der beispielsweise gleich beim Album-Opener „Which Truth“ Erinnerungen an MILES DAVIS zu „Bitches Brew“-Zeiten weckt. Die pure Fusion, die sich allem öffnet, aber allen auch eine süße Melancholie zwischen Art- und Progressive-Rock einhaucht und dabei konzeptionell vier Kurzgeschichten einer Frau aus dem Meer vertont, die mit einem ertrinkenden Mann (gesungen von Jakko M Jakszyk) beginnt und der singenden Seejungfrau (Sängerin Sirenée) endet.

In diesem Meer aus Klängen darf und sollte man sich einfach nur treiben lassen, während man langsam, aber sicher träumend darin versinkt. Doch keine Angst, nachdem wir in der Tiefe verschwunden sind, wartet dort unten eine Meeresfrau, die uns mit ihrer zärtlichen und progressiven Musik vor dem Ertrinken rettet, während wir langsam wieder den sich in den Wellen brechenden Sonnenstrahlen entgegenschweben. Ein fantastisches (und tatsächlich hypnotisches) Album.

FAZIT: Der italienische Keyboarder STEFANO PANUNZI nimmt uns mit einer bunten, namhaften Gästeschar von Musikern auf „Pages From The Sea“ auf eine traumhafte Reise in die tiefen des Meeres mit, die ihre Quelle in der faszinierenden Musik eines DAVID SYLVIAN und seiner Bands JAPAN sowie RAIN TREE CROW haben. Aber auch Ambient Jazz und großartiger Gesang, unter anderem des KING CRIMSON-Sängers Jakko M Jakszyk, hypnotisieren den Hörer immer mehr, so als würden sie ihn in einen zarten, melancholischen Schleier einhüllen, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Die wunderschöne Gestaltung des Digipaks und das 24-seitige farbenfrohe Booklet mit allen Texten vollenden den ausgezeichneten Gesamteindruck dieses rundum musikalisch wie gestalterisch liebevoll vollendeten Albums.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2170x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Which Truth
  • Not Waving, But Drowning
  • The Secret
  • The Sea
  • You And I
  • Steel Waves
  • Every Drop Of Your Love
  • Swimming To Sea
  • I'm Feeling So Blue
  • Those Words (Words Are All We Have)
  • An Autumn Day
  • The Sea Woman

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!