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U.T.A.: No More No Less (Review)

Artist:

U.T.A.

U.T.A.: No More No Less
Album:

No More No Less

Medium: CD/Download
Stil:

Folk, Blues, Singer/Songwriter

Label: Pretty Noice Records
Spieldauer: 48:03
Erschienen: 11.02.2022
Website: [Link]

Eine Dame und ihre Gitarre. Gesang und gezupfte Saiten. Hier ist Basisprogramm angesagt. Die Musik von U.T.A. ist, entgegen dem ersten Eindruck den das abstrakte Modern-Art Cover hinterlässt, ein Garant für ruhige, aber fröhliche Momente, in denen sich der ganze Stress der Außenwelt einfach mal vergessen lässt. Mit ihrem ruhigen Singer-Songwriter-Charakter, einer doch etwas aufgekratzten Blues-Kante und akustischem Folk hockt U.T.A. ganz bequem zwischen mehreren Stühlen. Die Gitarre ist dabei viel mehr als nur Begleitinstrument: Mal sanft und bedacht, dann wieder mit entschlossener Energie werden die Saiten immer im Sinne des Songs angeschlagen.

„The Name Of The Game“ stellt zunächst die nachdenkliche, introvertierte Seite der Musik in den Vordergrund. Aber bereits hier präsentiert sich U.T.A. als Überzeugungstäterin, die ganz genau weiß, was ihre Stimme kann und was sie transportieren will.
Daher klingt „Sounds Good“ dann eher locker und gefällt mit leicht ironischem Unterton. In manchen kurzen Momenten kommen stimmliche Parallelen zu Emma Ruth Rundle zum Vorschein, die ja durchaus in ähnlichen Gefilden wildert.

Im Grunde entzieht sich U.T.A aber weitestgehend anderen Vergleichen. Das liegt u.a. daran, dass in jedem Ton spür- und hörbar ist, dass hier vor allem ein Herz musiziert. Soll heißen: Jede Zeile und jeder Ton wirken authentisch und ehrlich. Alles was hier vorgetragen wird, entspringt dem direkten Drang eines jeden echten Künstlers, sich ausdrücken zu müssen, nicht zwingend zu wollen. Da darf es dann auch gerne mal drängender werden („Otherwise I Am Fine“).

Im Gesamtbild präsentiert sich U.T.A vor allem als Mensch, der seine eigenen Höhen und Tiefen vertont, um sie vielleicht selbst besser zu verstehen. Diese Form der Selbsttherapie ist auch keine wirkliche Seltenheit, sie allerdings ernsthaft und authentisch durchzuziehen, schafft auch nicht jeder. Das sanfte, aber doch tiefschürfende „What Should I Do“ lässt diesbezüglich tief blicken und stellt existenzielle Fragen, die jeder zwischenmenschlichen Beziehung zugrunde liegen, ja sie gewissermaßen auszeichnen.
Die größte Emotionalität vermitteln aber die Songs, in denen vor allem der Gesang die Führung übernimmt. „Waiting“ ist so eine Nummer. Sparsam instrumentiert aber einfühlsam intoniert verbreitet die Musik ein Gefühl von Unsicherheit, das sich stets einstellt, wenn man auf jemanden oder etwas wartet, ohne zu wissen was wann oder wie eintritt. So banal das klingen mag, es wirkt und geht ans Herz.

Dass sie aber auch die schönen Seiten des Lebens genießt, zeigt U.T.A. mit dem amüsanten „Addicted To Chocolate“, das vor allem durch den mehrstimmigen Gesang punkten kann.
„Talk About Me“ gefällt dann mit gehörigem Blues-Einschlag, der sich auch stimmlich im rauchigen Flüstern der Sängerin offenbart. Sehr coole Nummer mit toller, irgendwie aufgekratzter Energie.
Das melancholische „One Day“ klingt dann wie der Gegenentwurf dazu. Introvertiert und nachdenklich wird hier die Zukunft besungen und es werden Fragen gestellt, die sich heutzutage fast jeder stellt, für die aber kaum jemand eine überzeugende Antwort findet. Dieser stets greifbare Bezug zum tagtäglichen Dasein macht U.T.A.'s Musik authentisch und nahbar, was sich in wirklich jedem Songs dieses Albums nachhören lässt.

FAZIT: U.T.A. zeigt mit „No More No Less“ dass sie ein musikalisches Multitalent ist, lässt es aber nicht überheblich raushängen. Der grundlegende Antrieb dieser Musik ist immer ein spürbarer Drang, sich auszudrücken, egal ob durch positive Vibes oder eben Nachdenklichkeit. U.T.A. nimmt den Hörer zugleich mit auf eine Entspannungsreise, während der auch mal gelacht werden darf. Diese Balance zwischen den unterschiedlichen Themen lässt die Musik angenehm nahbar erscheinen. Dass darüber hinaus im Grunde jeder Song schnell ins Ohr wandert und am Ende der Finger durchaus versucht ist, auf Repeat zu drücken, ist zudem ein wirklich gutes Zeichen.

Dominik Maier (Info) (Review 3264x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Name Of The Game
  • Sounds Good
  • No More No Less
  • Garden Of Lights
  • Otherwise I Am Fine
  • Sill Alive
  • What Should I Do
  • Put Me In A Bottle
  • Waiting
  • I Am Not Eight
  • Addicted To Chocolate
  • Talk About Me
  • One Fine Day
  • Keep The Distance
  • Boots
  • Your Dog Is Alone

Besetzung:

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