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Exploder: Pictures of Reality - Ultimate Edition (Review)

Artist:

Exploder

Exploder: Pictures of Reality - Ultimate Edition
Album:

Pictures of Reality - Ultimate Edition

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Golden Core / Zyx
Spieldauer: 129:43
Erschienen: 03.09.2021
Website: -

Bei Golden Core und Triebfeder Andreas "Neudi" Neudert setzt man weiterhin auf zu Unrecht übergangene Perlen aus dem (deutschen) Heavy-Metal-Underground, also erscheint nun nach den spannenden Aufarbeitungen des Gesamtwerks von Sudden Death und Hellbreath ein weiteres umfassendes Kleinod: Diesmal widmet sich das Label EXPLODER, die 1989 lediglich ein selbst veröffentlichtes Album schafften.

Zu hören gab es darauf verspielten und in jeder Hinsicht (Tempo!) abwechslungsreichen klassischen Edelstahl, mit dem sich die Bremer wirklich für die Aufnahme in den Stahl großer Genre-Labels empfahlen. Vermutlich waren sie weder auf ein grelles Image bedacht noch geneigt, auf der künstlerischen Ebene Kompromisse einzugehen.

In jedem Fall können sich etliche heutige Szene-Acts ein bis fünf Scheiben von EXPLODER abschneiden. Bereits der in Sachen Atmosphäre düstere Opener ´Exploder´ durchläuft zahlreiche Wendungen und kommt dabei trotzdem in weniger als fünf Minuten auf den Punkt, worin sich die Begabung der Protagonisten überdeutlich widerspiegelt. Das im Uptempo rockende ´King Of The Sky´ (Manilla Road lassen grüßen) kommt auf noch kompaktere dreieinhalb Minuten, doch auch hier ist von liebevoll ausgearbeiteten Solos bis zu pfiffigen Breaks alles drin.

Epische Züge trägt nicht nur das achteinhalbminütige ´Xenophobia´ mit seinem erhöhten Prog-Metal-Anspruch; ´Berlin´ bleibt mit seiner Spielzeit im zweistelligen Bereich neben dem treibenden Ohrwurm ´Mercenary´ das kompositorische Gesellenstück der Truppe. Bei Frontmann Andreas Jean Gabrielli ist man unterdessen gespalten, aber gut möglich, dass gerade sein unauffälliges Timbre in mittlerer Lage - bisweilen verziert von im positiven Sinn gespenstischen Falsett-Einlagen - den Charisma-Faktor erhöht.

"Pictures of Reality" wurde sehr dynamisch produziert und mit einem ausgesprochen transparenten Sound (präsent brummelnder Bass) versehen. Eroc (Grobschnitt) überspielte das Material vom Original-Masterband, ehe Neudi das Remastering vornahm. Das Booklet zeigt auf 20 Seiten Liner Notes und rare Fotos, zum umfangreichen Bonusteil gehören sehr gute Proberaum-Aufnahmen und Songs des
zweiten, nicht veröffentlichten Albums „Sanguineo“, was Untergrund-Fanatiker Freudentränen in die Augen treiben dürfte.

Ach ja, stilistische Vergleiche? weniger überdrehte Savage Grace, Attacker und Malice aus den Vereinigten Staaten, aber insbesondere die späten Stücke aus der Spätphase der Band nach dem offiziellen Album betreffend auch andre hiesige Acts wie Life Artist und Sieges Even, womit EXPLODER Anfang der 1990er Kinder ihrer proggigen Zeit gewesen sind.

FAZIT: Eine Perle, wie wir anfangs geschrieben haben, ist "Pictures of Reality" in der Tat… und Golden Cores wohl komplette Dokumentation von EXPLODERs Schaffen muss jeder Kennen, der in Diskussionen über den metallischen Underground mitreden möchte - oder sich natürlich generell auf aufregenden Metal ohne Klischees versteht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2556x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Exploder
  • Xenophobia
  • Fear Of The Cold
  • King Of The Sky
  • Mercenary
  • Berlin
  • Wasted Life
  • Aladin (Demo 1987)
  • Kings Of The Sky (First Demo)
  • Waysted Life (First Demo)
  • Fractricidal War (Rehearsal 1989)
  • Sanguineo
  • Fighting With An Angel
  • Temptation
  • The Gestapo Rolls Again
  • The Loneliness Of The Rat
  • Fear Of The Cold
  • Mercenary
  • Xenophobia
  • Untitled (Instrumental)
  • Temptation (Rehearsal 1990)
  • The Gestapo Rolls Again (Rehearsal 1990)
  • Requiem (Rehearsal 1990)
  • Bridge (Rehearsal 1990)
  • Is It True -(Rehearsal 1992)

Besetzung:

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