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Die Arbeit: Material (Review)

Artist:

Die Arbeit

Die Arbeit: Material
Album:

Material

Medium: CD/Download
Stil:

Post Punk / Wave

Label: Undressed / Ede
Spieldauer: 49:26
Erschienen: 20.03.2020
Website: [Link]

Arbeit dient dem modernen westlichen Menschen zur Selbstdefinition, zu seinem finanziellen und vielleicht auch seelischen Überleben. Die gleichnamige Band hingegen spottet dem Begriff bzw. dekonstruiert ihn, indem sie einen an und für sich ganz herkömmlichen Sound, den sie als nerdige Streber in der Post-Punk- und Cold-Wave-Schule beigebracht bekommen hat, mit teilweise kongenialem Songwriting in mal subtil, mal konfrontativ kritische Tongedichte zum Thema verwandelt.

"Material" gleich einem verhältnismäßig stillen Weckruf nicht nur an die deutsche Masse, denn DIE ARBEIT tun sich nicht in erster Linie durch plakative Wortgewalt hervor, sondern lassen einzig und allein die Musik sprechen, was in ihrem Fall völlig genügt. Statt sich öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen, setzt die Gruppe auf eine kühle visuelle Ästhetik, die sich auf die Musik überträgt … oder umgekehrt?

Ob das sprichwörtliche Huhn oder Ei zuerst da war, darüber kann man nur spekulieren, doch zu DIE ARBEITs Stil, in dem sich Bauhaus ebenso niederschlagen wie OMD und frühe Depeche Mode, könnte die inhaltliche Ausrichtung dieses Albums kaum besser passen.

In 'Leichen' wiederum, wo die Band den Tod als metaphorisches Äquivalent zum Leben in der Arbeitswelt verwendet, spiegeln die rhythmische Monotonie und melodische Sprödigkeit nicht nur den immergleichen Joballtag wider, sondern auch einen potenziellen Hang zu Kraftwerk, deren Mitglieder, falls sie DIE ARBEIT kennen - stolz auf sie sein dürfen.

Und wer bei der Video-Single 'Könige im Nichts' oder während 'Keine Zeit für Ironie' (die "Message" des Projekts auf den Punkt gebracht) keine 80s-Underground-Revival-Disco besuchen möchte, ist vermutlich einfach zu jung dafür, wobei …

FAZIT: DIE ARBEIT könnten den unheilvollen Wave-Sound der frühen 1980er mit etwas Glück zurück ins Bewusstsein der Musik hörenden Öffentlichkeit rücken. Mit "Material", einem "hittigen", wehmütigen Abgesang auf die schuftende Schicht der Gesellschaft, die bekanntlich deren Großteil ausmacht, sind alle Voraussetzungen dafür gegeben.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2337x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Gott Generator
  • Haut, Knochen und Gesichter
  • Leichen
  • Im Büro
  • Keine Zeit für Ironie
  • Visier
  • Sicherheit
  • Gewalt
  • Könige im Nichts
  • Lonely Dance

Besetzung:

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