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Dr. Bær: Exercises in Composure (Review)

Artist:

Dr. Bær

Dr. Bær: Exercises in Composure
Album:

Exercises in Composure

Medium: CD/Download
Stil:

Metal / Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 27:34
Erschienen: 01.02.2019
Website: [Link]

Auf die Vier-Track-EP "Galama" (2017) folgt mit "Exercises in Composure" eine zweite Veröffentlichung von DR. BÆR, die im Grunde leider nicht auf breiter Ebene vorzeigbar ist. Die Gruppe schreibt sich "Post Metal" auf die Fahnen und bietet mitunter tatsächlich ausschweifende Riff-Gebilde, die mit Knurren oder hysterischem Geschrei unterlegt werden, lassen aber auch "alternative" Inspirationen (man denkt bei den melodischen Vocals vielleicht an Deftones) und psychedelische Elemente einfließen.

Die schwebenden Gitarrensounds von 'Reincarnate' etwa sind eine Wohltat inmitten des obendrein nicht optimal (blechern, dünn, kratzig) produzierten Albums. Sebastian Heieck ist die empfindlichste Schwachstelle der Gruppe; er agiert oft allzu deutlich aufgesetzt emotional, so wie es bereits in der akustischen Einleitung zu 'Out of the Blue' offenbar wird. Er neigt in gleicher Weise zu Overacting, wie sich DR. BÆR generell an einer nicht weiter spezifizierten Konzeptgeschichte verhoben haben; DR. BÆR; "Exercises in Composure" soll als Gesamtwerk verstanden werden, ist letzten Endes aber überambitioniertes Geschwurbel, an dem schon die Basis - Handwerk, Sound, Songwriting - nicht stimmt.

Kurze, ins Leere laufende Zwischenspiele - 'A Deceptive Appearance' als Geräusch-Intro zu 'Nephil's Burden or the Deep Split' sowie das härtere Instrumental 'The Storm Before the Calm' - bremsen den Flow eher aus, als irgendwie Stimmung zu erzeugen. Die längste Nummer (fast neun Minuten) beläuft sich größtenteils auf schleppend aufeinander folgende Akkorde, die von viel Gebrüll begleitet werden, und einem letzten Drittel, in dem sich die Formation krampfhaft bemüht, Spannung zu erzeugen, und unfreiwillig einen klassischen Antiklimax hinlegt.

Nach dieser Enttäuschung ist zumindest die Qualität des abschließenden Instrumentals 'Into the Light' erfreulich, auch wenn der Frontmann einen ungeheuer schwülstigen Text dazu vorträgt. Stattgegeben, das Quintett aus Freiburg im Breisgau fand erst vor vier Jahren zusammen, um zwanglos irgendwie harte Musik zu spielen, doch um diese der weiteren Welt vorzustellen, müssen noch einige Proberaumstunden abgestottert werden.

FAZIT: DR. BÆR sind weder als "progressive" Band, wie sie sich selbst nennen, noch überhaupt für überregionale Reihen reif, man muss es bedauerlicherweise so direkt sagen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2315x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • Reincarnate
  • A Deceptive Appearance
  • Nephil's Burden or the Deep Split
  • The Storm Before the Calm
  • Out of the Blue
  • Into the Light

Besetzung:

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Interviews:
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