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Brother Grimm: On Flatland, On Sand (Review)

Artist:

Brother Grimm

Brother Grimm: On Flatland, On Sand
Album:

On Flatland, On Sand

Medium: CD/Download
Stil:

Experimental Rock

Label: Noisolution
Spieldauer: 39:16
Erschienen: 08.11.2019
Website: [Link]

Dennis Grimm alias BROTHER GRIMM verarbeitet auf seinem neuen Album eine turbulente Lebensphase, die hinter ihm liegt, während er seine bisherige stilistische Linie fortführt, die gleichwohl noch nie einen linearen Verlauf genommen hat "On Flatland, On Sand" bietet wieder jene Mischung aus reiner Sound-Hypnose, Experimental-Blues abseits der üblichen Zwölftakt-Manierismen und etwas, das man unbeholfen Post Rock nennen darf, weil es sich nicht konkret fassen lässt.

'Who's Calling' zu Beginn, ein Wust aus schepperndem Lärm mit repetitivem, zweistimmigem Blues-Gesang, steht exemplarisch für BROTHER GRIMMs seit je merkwürdigen Sound. Ein handfester Rhythmus ergibt sich erst gegen Ende und ist 2019 definitiv auch nicht die Stärke des Projekts aus Christiana in Dänemark. Auf Dennis' dritten Album nehmen Noise und Drone nämlich einen höheren Stellenwert ein, als es wohl je zuvor bei ihm der Fall gewesen sein dürfte.

Um dies zu erkennen, braucht man sich nur auf den klanglichen Minimalismus des schummrigen 'On Flatland, On Sand' und während des darauffolgenden 'The Ocean' einzulassen. Beide haben in gewisser Weise etwas von Nick Cave, mit dem BROTHER GRIMM bereits in der Vergangenheit häufig verglichen wurde(n), auch wenn die astronomische Klasse des Australiers wie zu erwarten zu keiner Zeit in Aussicht steht.

Wenn der Multi-Instrumentalist und Sänger in 'Broken Glass' die alte Hart-Zart-Masche in aufregender Form abwickelt, hat er damit seine bislang beste kompositorische Leistung überhaupt erbracht. Das ins Leere verlaufende Gezupfe von 'Get Up' dient hingegen allenfalls als Zwischenspiel, genauso wie das abschließende 'Chicories and Crown Antlers' über neun Minuten hinweg nicht nur Langeweile verbreitet, sondern auch von der Ideenlosigkeit zeugt, unter der Herr Grimm phasenweise akut zu leiden scheint. Von Genie möchte man bei ihm nicht sprechen, aber ein bisschen wahnsinnig ist der Mann zweifellos.

FAZIT: "On Flatland, On Sand" ist kauzig im Guten wie Schlechten. BROTHER GRIMM pendelt irgendwo zwischen Sonic Youths halbgarem Debüt, Woven Hand und Mark Lanegan hin und her, ist aber eine ganz eigene Hausnummer und backt als solche auch kleinere Brötchen. Mancher will den Mann ja zum Heilsbringer verklären, doch dazu besteht auch derzeit noch kein Anlass.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3715x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Who's Calling
  • On Flatland, On Sand
  • The Ocean
  • Broken Glass
  • Get Up
  • Open Doors, No Stars
  • Chicories and Crown Antlers

Besetzung:

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