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Philippe Mouratoglou Trio: Univers Solitude (Review)
Artist: | Philippe Mouratoglou Trio |
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Album: | Univers Solitude |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / E-Musik / Folk / Kammermusik |
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Label: | Vision Fugitive / Broken Silence | |
Spieldauer: | 57:18 | |
Erschienen: | 26.10.2018 | |
Website: | - |
Die Konstellation ist eine ähnliche wie auf dem erst vor ein paar Monaten erschienenen Album "Legends Of The Fall", bloß dass Philippe Mouratoglou statt des Klarinettisten Jean-Marc Foltz den Kontrabassisten Bruno Chevillon hinzugezogen hat, um gemeinsam mit Schlagzeuger Ramón Lopez Trio-Musik zu spielen. Das Ergebnis klingt jedoch wie zu erwarten ganz anders als neulich.
"Univers-Solitude" ist ein ungemein luftiges Album, das an die akustischen Projekte des schwedischen Bassisten Jonas Helborg erinnert, gleichwohl es nicht aus dem nah- oder mittelöstlichen Kulturkreis stammt. Die zehn Kompositionen der drei Protagonisten setzen vielmehr dort an, wo loten Grenzen des Jazz aus und überschreiten sie zumindest dort, wo unterkühlter europäischer Jazz in ungleich wärmeren Folk und Kammer-Klassik übergehen, wenn man so will.
Die Grundstimmung ist dem Leitmotiv des Zustands der Einsamkeit entsprechend gedämpft. Mouratoglou, Chevillon und Lopez gewähren einander viele Freiräume, die nur selten für aussschweifend virtuose Passagen im sprichwörtlichen Spotlight genutzt werden. Wenn nämlich eines auf "Univers-Solitude" wichtig ist, dann die Stille zwischen den gespielten Tönen.
Der stark perkussive Charakter der Stücke verwundert darum auch nicht weiter. Schon im einleitenden Titelstück, das über zwölf Minuten dauert, setzen die Pausen des Schlagwerkers genauso Akzente, wie es der Gitarrist im mediterranen 'L’Echelle De L’ …' tut, wenn er bewusst - quasi wie zum Atmen - kurze Leerstellen zwischen seinen melodischen Phrasen lässt.
Unabhängig von seiner emotionalen Tiefe ist das Album wahrscheinlich auch die denkbar prägnanteste Demonstration der Fähigkeiten sich selbst fordernder Musiker, die bewusst in ungewöhnliche spielerische Situationen eintauchen und manche Dinge einfach geschehen lassen. Dass trotzdem alles wie aus einem Guss klingt, mag einfach der Souveränität des Dreiers geschuldet sein.
FAZIT: Mit "Univers-Solitude" begehen Philippe Mouratoglou, Bruno Chevillon und Ramón Lopez einen gekonnten Spagat zwischen Freiform-Jazz mit liedhaften Melodien und der Intimität akustischer Kammermusik. Gefühl stand bei der Umsetzung wohl an erster Stelle, auch wenn die spielerischen Fertigkeiten der Combo allein bereits Eindruck schindet, doch wer nur einer Leistungsschau beiwohnen möchte, verpasst hier eine Menge.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Univers-Solitude
- Eris (Reverie)
- L’Echelle De L’ …
- De Ciel En Ciel
- Hydra
- Voiles
- Porte-Nuage
- Lonely Woman
- Haumea
- 25 Novembre
- Univers Solitude (2018) - 13/15 Punkten
- Ricerare (2021) - 12/15 Punkten
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