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Tami Neilson: Don't Be Afraid (Review)

Artist:

Tami Neilson

Tami Neilson: Don't Be Afraid
Album:

Don't Be Afraid

Medium: CD
Stil:

Country-Soul-Blues-Rockabilly

Label: Outside Music/H’art
Spieldauer: 40:20
Erschienen: 21.04.2017
Website: [Link]

THE NEILSONS waren so etwas wie das kanadische Äquivalent zur CARTER/CASH-Clan. Vater Ron war das Oberhaupt und Tochter Tami, die als Sängerin brillierte, eng verbunden. 2015 erschien ihr Solo-Album „Don’t Be Afraid“ unter anderem in ihrer Wahlheimat Neuseeland. Ihr Vater erlebte die Veröffentlichung nicht mehr. Verewigte sich aber als Songschreiber, Ideengeber und bereits todkranker Sänger der „Don’t Be Afraid“-Demoversion, ganz am Ende des Albums. Ein intimes, mit letzter Kraft hingehauchtes Zeugnis der Liebe. Nicht nur zur Musik.

Davor bewegt sich TAMI NEILSON elegant und kraftvoll zwischen Blues, Soul, Rockabilly und Country. Der Einstieg mit dem Titeltrack ist intensiver Noir, „Holy Moses“ sprengt als hämmernder Soul-Stomper locker die Amy Winehouse-Gedächtnisliga, das folgende „Lonely“ ist feiner Schmuse-Country, mit jenem Hauch von Dunkelheit, der den Song zum Einsatz in einem David-Lynch-Film empfiehlt. Grandios auch der Begräbnissong „Bury My Body“, der äußerst ökonomisch mittels Percussion, ein wenig verzerrter, bluesiger Gitarre und einem kleinen Gospelchor für kribbelndes Voodoo-Feeling sorgt. Um gleich überzugehen in den schnurrenden Tijuana-Tanzbodenfüller mit Tarantino-Touch „Loco Mama“. „Heavy Heart“ danach brilliert mit Streichern und einer twangenden Gitarre

Im Verlauf des Albums nimmt der Country-Anteil zu (das Pedal-Steel-lastige „Only Tears“ ist ein Heuler vor dem Herrn) und findet seine quirlige Apotheose in der „Laugh Laugh Laugh“-Aufforderung zum überkandidelten Squaredance. „The First Man“ ist eine auf TAMI NEILSONs faszinierende Stimme und karge Instrumentierung reduzierte Ballade, in der die Sehnsucht nach Liebe und die Ahnung des Endens eine berückende Verbindung eingehen.

FAZIT: „Don’t Be Afraid“ ist ein abwechslungsreiches Album von hoher Intensität, tief geprägt von TAMI NEILSONs raumgreifender Ausstrahlung und eindrucksvoller Stimme. Trotz des relativ hohen Country-Anteils auch Verächtern dieser Musikrichtung wärmstens ans Herz gelegt.

Jochen König (Info) (Review 4761x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Don't Be Afraid
  • Holy Moses
  • Lonely (feat. Marlon Williams)
  • So Far Away
  • If Love Were Enough
  • Bury My Body
  • Loco Mama
  • Heavy Heart
  • Only Tears
  • Laugh Laugh Laugh
  • The First Man

Besetzung:

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