All inclusive: „III“ beinhaltet alle Songs, die METAL MIRROR jemals in ihrer kurzen Karriere aufgenommen haben. Die Briten waren zu Beginn der NWOBHM eine der zahlreichen hoffnungsvollen Nachwuchsbands, die aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht über einen Insiderstatus hinauskamen.

Daran wird auch diese auf 500 CDs limitierte Zusammenstellung natürlich nichts ändern. Adressiert ist „III“ vor allen Dingen an diejenigen, die die Band schon 1980 kannten und die nach den beiden Live-LPs „I“ und „II“, die ebenfalls über High Roller veröffentlicht wurden, Nachschub verlangten. Zu hören gibt es ungeschliffenen, rohen NWOBHM, der zwar über eine recht ausgefeilte Gitarrenarbeit verfügt, der ansonsten aber außer dem zeitgeschichtlichen Wert – immerhin sind die Songs allesamt mehr als 30 Jahre alt – wenig Kaufgründe liefert. Das Material, zwischen ganz frühen IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD angesiedelt, geht weitgehend in Ordnung, verfügt aber über ausgesprochen rar gesäte Alleinstellungsmerkmale. All das, was man auf „III“ zu hören bekommt, mag 1980 noch originell oder stark gewesen sein, im Jahre 2014 jedoch ist es nicht mehr als eine Werkschau aus längst vergangenen Zeiten. Das hat – siehe die ausverkauften Auflagen von „I“ und „II“ – sicherlich seine Fans. Doch mit dumpfen Sound und naiven Charme lassen sich heutzutage sicher keine neuen Fans mehr rekrutieren.

FAZIT: Wer in den frühen 1980er-Jahren schon in der Blütephase der NWOBHM auf METAL MIRROR gestoßen ist, der wird vermutlich „III“ schon vorbestellt haben. Als nostalgischer Rückblick ist das angestaubte Material fraglos eine schöne Erinnerung an früher. Für alle anderen mag die Nachricht, dass die Briten derzeit an neuem Material arbeiten, die vielleicht spannendere Entwicklung – wenn sie denn den reichlich angesetzten Grünspan von ihren Kompositionen pusten können.