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Cloudmakers Trio: Abstract Forces (Review)

Artist:

Cloudmakers Trio

Cloudmakers Trio: Abstract Forces
Album:

Abstract Forces

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Whirlwind Recordings
Spieldauer: 55:18
Erschienen: 03.10.2014
Website: [Link]

Dunkle Jazz- und Vibraphon-Wolken ziehen beim CLOUDMAKERS TRIO auf, welche angeblich „abstrakte Mächte“ entfesseln. Doch bereits nach dem ersten Hördurchgang dieses Jazz-Albums, welches von viel Improvisation, aber nicht viel Ideenreichtum lebt, wird klar, dass diese Mächte nicht wirklich mächtig, allerhöchstens aber abstrakt, erscheinen.

Die Sparte Jazz, besonders der improvisierte oder frei fliegende, ist im Grunde immer eine recht verkopfte Sache. Das musikalische Leben hauchen ihm natürlich diejenigen ein, die sich auf solche musikalischen „Spielereien“ einlassen. Selbstverständlich gilt Jazz auch immer als ein musikalischer Ritterschlag für Musik-Studenten und viele Professoren tröpfeln glücklich in ihre Hose, wenn sie ihre Studenten bei musikalischen Jazz-Meisterleistungen erleben dürfen, mit denen diese jungen Talente nach dem Studium kaum einen Pfifferling verdienen können.

Vielleicht verhält es sich auch beim Bassisten MICHAEL JANISCH, einem promovierten Professor, ganz ähnlich, der es drauf hat - keine Frage! Nur Musizieren und Komponieren sind eben doch ein Unterschied. Und was der Vibraphonist JIM HART, Kopf dieses Jazz-Trios, so zustande bringt, erscheint anfangs interessant, auf die Dauer aber nur noch lau. Da wirken dann Harts überschwänglichen Worte ziemlich leer: „Mir schwebt ein Kraftwerk vor, das neben der Energie Wolken mit unterschiedlich abstrakten, ätherischen Qualitäten fabriziert. Unsere Musik ist definitiv höchst energiegeladen und hat einerseits einen festen, rhythmischen Fokus, gleichzeitig ist es reiner Jazz, der die Freiheit und Offenheit der Improvisation feiert, ohne durch kompositorische Fesseln eingeengt zu sein. Hier sind wirklich abstrakte Mächte am Werke.“

Große Worte, denen eigentlich auch große Taten folgen sollten. Doch die bleiben uns musikalisch vorenthalten. Wenn jetzt jemand glaubt, Mr. Hart würde vielleicht in die Fußstapfen eines PIERRE & BENOIT MOERLEN treten, die nicht nur die Musik von GONG oder MIKE OLDFIELD mit Schlagzeug & Vibraphon immens bereicherten, aber auch grandiose Jazz-Alben herausbrachten, dann irrt er gewaltig!

Dabei ließe sich Ähnliches fast vermuten, wenn man genauer auf den Schlagzeuger des Trios schaut. DAVE SMITH, seines Zeichens sehr gefragter Schlagzeuger der britischen Indie-Alternativ-Improv-Szene, der gerade erst als Mitglied von „The Sensational Space Shifters“ ROBERT PLANTs Solo-Album „Lullaby And ... The Ceaseless Roar“ an den Fellen einspielte. Auf „Abstract Forces“ langweilt er größtenteils nur mit viel Geschrammel und ganz wenig Pepp!

„Angular Momentum“ klingt beispielsweise so, als wäre im Falle einer LP die Nadel in einer Rille hängen geblieben. Wiederholungen werden regelmäßiger Standard des gesamten Albums, auf dem angeblich abstrakte Mächte am Werk sein sollen. Na ja - „Abstrakt“ muss ja nicht wirklich gut bedeuten. Abstraktes kann auch langweilen, genauso wie ein expressionistisches Bild mit Punkt auf weißem Grund, das, warum auch immer, irgendwelche Kunstexperten zur hohen Kunstweihe erheben. Musikalisch jedenfalls erscheint „Abstract Forces“ ganz ähnlich.

Sollte das wirklich hauptsächlich an dem Umgang mit dem Vibraphon liegen?
Bestimmt nicht!
Es liegt offensichtlich an der mitunter auftretenden Ideenlosigkeit des Trios, das es sich einfach zu leicht macht, vieles runterspielt, aber nicht wirklich mit Musik aufwartet, die Überraschungen in sich birgt, die neugierig auf mehr macht, die einen aufhorchen lässt. Dafür dürfen wir freien Improvisationen wie „Post Stone“ lauschen, bei denen wir anfangs nur durch „Ich mache mal mein eigenes Ding“-Innovation gelangweilt werden, die zwar in einem angenehmen Zusammenspiel mündet, bis der Bass dann wieder seine langweilenden eigenen Musik-Bahnen zieht.

FAZIT: Das CLOUDMAKERS TRIO fabriziert Jazz, der leider überhaupt nicht rockt, nicht fesselt, nicht gefangen nimmt und schon gar nicht abstrakte Musikmächte entfesselt, die einem erst die Gehörgänge besetzen und sich dann nicht mehr vertreiben lassen. Von wegen Kraftwerk, das ist höchstens ein einsam als Spargel in der Landschaft stehendes Windrad, an dem sich die Wolken reiben, während es sich nach einer knackigen Windböe sehnt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2908x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Snaggletooth
  • Angular Momentum
  • Post Stone
  • Early Hours
  • Social Assassin
  • Ramprasad
  • Conversation Killer

Besetzung:

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