Ach je, diese Schweden sind einfach herrlich durchgeknallt. Wie auch schon auf dem letzten MASSGRAV-Album „This War Will Be Won By Meat Eaters“ wird auf diesem etwa so viel Minuten Spielzeit wie Songs enthaltenden dritten Album dermaßen hysterisch drauf los geprügelt, dass es wieder mal eine Freude ist.

Irgendwo zwischen Grindcore, Hardcore, Crust, Hochgeschwindigkeitsthrash und viel, viel Flitzepunk wird ein Dauerfeuer an Blasts, Uptempobeats, D-Beats und allem, was sonst noch laut, anarchistisch, krachig und gewalttätig ist, gezündet. Die Gitarren sägen offene Akkorde im, äh, Akkordtempo, das Schlagzeug rumpelt, kloppt, drischt, prügelt, berserkert und rattert, als hätte der Mann dahinter einen epileptischen Anfall, der Bass knarzt wie 'ne Hilti durch die Wand, und die saiteninstrumentschrubbenden Schreihälse Ola und Norse brüllen wie Besessene in ihre Mikrofone, sodass man als Hörer nur grinsend dasitzen und eine Scheibenwischerbewegung machen kann.

Zack, nimm dies, paff, schluck das! Und noch eine auf die Mütze, und der hier geht auf die Vorderzähne, und zosch, die Rippen sind noch viel zu intakt, ach komm, hier haste noch mal ‘nen Hieb gegen die Schläfe. Watsch, batsch, klatsch! Immer druff! So wird der Fan, der auch Bands wie TUMULT, KRIGSHOT, ANTI CIMEX und Konsorten liebt, von diesem MASSGRAVschen Longplayer (long, haha!) nach allen Regeln der Kunst vermöbelt, verprügelt, windelweich gedengelt, bis der winselnd auf dem Boden liegt. Und um noch mehr Haue bettelt.

FAZIT: So, Leute, genau so klingt Wut und Wahnsinn. Ist der Albumtitel Größenwahn? Nach ein paar Hördurchgängen meint der Rezensent: Nö. Und wer die Spielzeit bemängelt, der soll sich das Album einfach auf Festplatte rippen und sich das Album viermal hintereinander auf CD brennen. Dann hat er fast achtzig Minuten Spaß.