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Gojira: L'Enfant Sauvage (Review)

Artist:

Gojira

Gojira: L'Enfant Sauvage
Album:

L'Enfant Sauvage

Medium: CD
Stil:

Postneurotic Extreme Metal

Label: Roadrunner Records
Spieldauer: 56:28
Erschienen: 22.06.2012
Website: [Link]

Die ersten zwei Scheiben der Franzosen rund um Bandkopf Joe Duplantier, nämlich „Terra Incognita“ und „The Link“, zählen im offen angelegten, Weiterentwicklung anpeilenden Death Metal zu den wohl genialsten, revolutionärsten Extrem-Werken des noch jungen Jahrtausends, und mit „From Mars To Sirius“ fand eine überraschende und faszinierende Stilöffnung statt, die als einer der wohl heftigsten Paukenschläge im lauten Zirkus durchgehen dürften. Der Durchbruch war eingeläutet, und offenbar hat die Band das Livepublikum scharf analysiert, denn „The Way Of All Flesh“ klang im Grunde wie eine stilistische und kompositorische Selbstreduktion, die wohl vor allem Live funktionieren sollte.

Das tut sie anscheinend auch wunderbar, doch es gab - untypisch für GOJIRA - nicht mehr allzu viel zu entdecken. Das Album wollte unter dem Kopfhörer nicht optimal funktionieren, das Gros der Songs hat sich viel zu schnell totgehört. Sicherlich sehen das viele Fans deutlich anders, daher sollte dem Leser hier die Subjektivität des Rezensenten klar bewusst sein. Trotzdem war jene vierte Langspielplatte eine Überraschung, denn erwartet hätten Bandkenner wohl eher eine weitere Aufbohrung und Expansion des Stilmixes rund um MORBID ANGEL und NEUROSIS - stattdessen trat die Besinnung auf das Wesentliche ein.

Doch auf Scheibe fünf bleibt dieser Uberraschungseffekt komplett aus, denn „L'Enfant Sauvage“ bietet im Grunde kaum mehr als einen Aufguss des Vorgängers, Aha-Effekte wie beim Interludium „The Wild Healer“ sind rar gesät, und so könnte man GOJIRA beinahe vorwerfen, sie wollten auf Teufel komm raus eine Festivalband sein, die ihre Fans beim gepflegten Abspacken beobachten kann. Das mag möglicherweise eine hanebüchene Unterstellung sein, ja, aber die künstlerische Neuerfahrung bleibt weitgehend auf der Strecke, und fast hat man das Gefühl, dass sich bei den einst als GODZILLA gestarteten Sudwesteuropäern eine gewisse Selbstherrlichkeit manifestiert hat. Besonders präsent wird dies nach der Hälfte der Spielzeit. Stets dasselbe: Doublebasswalzen, monotone Vocals, ein paar Stakkati, ein paar NEUROSISche Anwandlungen, etwas Slow-Motion-Gestampfe, etwas Technik und ein paar MESHUGGAHnismen, fertig.

FAZIT: GOJIRA sind im Hafen der Bequemlichkeit angekommen.

Chris Popp (Info) (Review 8854x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Explosia
  • L'Enfant Sauvage
  • The Axe
  • Liquid Fire
  • The Wild Healer
  • Planned Obsolescence
  • Mouth Of Kala
  • The Gift Of Guilt
  • Pain Is A Master
  • Born In Winter
  • The Fall

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jens
gepostet am: 03.07.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Das Fazit ist so ungefähr das, was mir auch durch den Kopf ging. Es gibt viel zu wenige "besondere" Momente. Verschwimmt etwas, das Ganze. Schade das sich Gojira hier einer Ihrer größten Stärken selbst beraubt haben. (Nummer sicher? Roadrunner? Das erste als Folge des zweiten? Man weiß es nicht ;-) )

9 Punkte..."Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt"
Trifft für mich so ziemlich ins Schwarze. Wobei ich das "eher überdurchschnittlich", vielleciht nicht in Bold, aber immer noch in Semi-Bold schreiben würde.
Jerry
gepostet am: 04.07.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Okay, es mag keine dramatische Weiterentwicklung sein, aber Gojira perfektionieren hier nach meinem Eindruck einen äußerst abwechslungsreichen Metal zwischen Death und Prog.
Jens
gepostet am: 04.07.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Es muss ja nicht gleich eine dramatische Weiterentwicklung sein.... mir fehlt einfach etwas die Abwechslung auf Albumlänge. Die 13 Songs sind meiner Meinung nach schon sehr ähnlich gestrickt.
Gruß
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 09.07.2012

Hab mal ohne größere Erwartungen reingehört und war spontan sehr angetan, besonders von ein paar edlen Melodien. Hatte zudem den Eindruck, als hätte die Tour mit In Flames ihre Spuren im Sound hinterlassen.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 09.07.2012

Leg dir irgendwann mal die "From Mars To Sirius" zu und sag mir, was du von der hältst. :)
Mirko
gepostet am: 10.07.2012

User-Wertung:
9 Punkte

"Tour mit In Flames hat Spuren hinterlassen" klingt angesichts der Death Metal Verbrechen der Schweden in den letzten 10 Jahren für mich nicht gerade nach einem Qualitätsmerkmal.
"From Mars To Sirius" ist mein Lieblingsalbum der Franzosen und das neue Werk kommt da auch nur streckenweise ran. Insgesamt fehlen mir die spannenden Momente und das ist für den Anspruch der Band zuwenig.
TOM
gepostet am: 25.10.2013

User-Wertung:
13 Punkte

selten soeien Blödsinn gelesen.. dieses Album läuft bei mir seit nem halben Jahr rauf und runter... sehr geiles Teil ..Gojira eben
longlivingdoom
gepostet am: 05.03.2015

User-Wertung:
13 Punkte

Bei lesen dacht ich echt wir haben den ersten April...scheint aber nicht so.

Bitte sag mir einer das er das nicht erst meint.
Dopethrone
gepostet am: 25.09.2015

User-Wertung:
13 Punkte

Kritiker muss man sein...
Sich über fehlende Abwechslung aufregen aber das neue Napalm Death-Album mit Lob überschütten.
Beni
gepostet am: 25.09.2015

User-Wertung:
14 Punkte

Gojira fetzt einfach.
3 Jahre nach Release läuft das Album bei mir immernoch in der Anlage, zwar nicht täglich aber trotzdem :)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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