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5 Days Lost: The Virus (Review)

Artist:

5 Days Lost

5 Days Lost: The Virus
Album:

The Virus

Medium: CD
Stil:

Hardrock / Heavy Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 54:51
Erschienen: 13.05.2011
Website: [Link]

Was tun, wenn man im großen Musiktümpel als graues Entlein auf sich aufmerksam machen will? Man spinnt sich bekloppte Pseudonyme zurecht und verschifft sich rasch nach Nowhere Country (wider die Deutschtümelei, oder was?), ehe man alle optischen Klischeefallen mit unauffällig nichtssagenden Gestaltungsmerkmalen zu umgehen sucht. Wie ironisch da, dass der Sound von 5 DAYS LOST sich des gleichen Vorwurfs ebenfalls nicht erwehren kann - nichts Neues, aber dafür auch nichts Schlechtes.

"Live fast - play loud - rock hard!" Ein hehres Anliegen, gewiss … Auf "The Virus interpretiert man dies mit schlichtem und selten ergreifendem Heavy Rock bis Melodic Metal. Nach dem energetischen Opener wirkt "Come away and Fly" während der Strophen ruppig uninspiriert, wiewohl 5 DAYS LOST von ihren bisweilen krepierenden Riffkanonen abgesehen melodisch bestens bestückt sind. Die trockene Produktion allein bewirkt es, dass das harmonische Moment bisweilen in den Hintergrund rückt. "Angels Pray" geizt nicht mit feinen Gitarrenleads und relativ engagiertem Gesang, derweil man dem verlorenen David am Mikro in aller Regel vorwerfen muss, etwas lustlos zu klingen. Andererseits verärgert er so niemanden, der sich von per se auch hier passenden klassischen Metal-Arien abgestoßen fühlen würde. "Bound & Broken" schläfert als durchgeachtelte Ballade ein, gerade weil der Sänger konturlos agiert. "The Devil I can´t Name" wetzt die Scharte mit gefälligen Hooks aus, wobei die Klampfer ihre ehrgeizigstes Zeugnis ablegen. Die Leistungskurve senkt sich auch mit "SHeroine" nicht.

"E-Motions" kommt überaus abwechslungsreich und solistisch beeindruckend, derweil der Fronter endlich wachgeworden ist - oder doch nicht? "Start to Cry" straft nur zu Anfang Lügen, überzeugt am Ende aber doch, gerade weil der Titel im Text mit der Brechstange in die Hirnrinde gewuchtet wird. Für "7 Days of Secret Pain" arbeitet die Gruppe an einem variableren Rhythmus- beziehungsweise Geschwindigkeitsentwurf, was für die Zukunft viel verspricht - und immer wieder diese gar nicht mal unfeinen Leads … Nach diesem Highlight setzen 5 DAYS LOST mit dem beinahe-Teutonenspeeder "Another Day" ein Sahnehäubchen, das das ebenfalls starke Finale "Signs of Sorrow" nicht wirklich toppt, allerdings umso deutlicher vor Augen führt, dass speziell hintenraus auf "The Virus" der Bär steppt. Modernmetallische Inszenierung und Namengebung also geflissentlich übersehen und umso aufmerksamer zuhören, so man auf traditionellen (aber sowas von …) Metal ohne verstiegene Konzepte und gewollt dicke Eier steht.

FAZIT: 5 DAYS LOST klingen sympathisch deutsch und haben eigentlich alles im Gepäck, um aufregenden melodischen Metal mit rockiger Kante zu spielen. Ein Label nehme die Feile in die Hand - auch produktionstechnisch - und schleife die Bande damit auf Hochglanz. Das hier ist bislang leider bestenfalls Bronze, aber Däumchen hoch …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 8571x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Nothing something under my Skin
  • Come away and Fly
  • Angels Pray
  • Bound & Broken
  • The Devil I can´t Name
  • SHeroine
  • E-Motions
  • Start to Cry
  • 7 Days of Secret Pain
  • Another Day
  • Signs of Sorrow - S.O.S.

Besetzung:

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