So ein bisschen ulkig ist das Debüt des kolumbianischen Dark Electro-/Cyberpunk-Trios ja schon, denn auch wenn gerne der Terminus "Harsh-EBM" fallen gelassen wird: So harsch und dunkel wie genreüblich sind PSYBORG CORP nicht gerade.

Oft werden nämlich statt Assoziationen zu HOCICO und Konsorten eher Erinnerungen an alte "Trancemaster"- und "Trance|Base"-Zeiten wach - lediglich etwas dunkler und ein wenig fetter produziert. Typisch angezerrte Vocals "industrialisieren" das Ganze dann. Wenn man sich dann mal die Songstrukturen und diverse Synthies, Basslinien und Drumpatterns mal ganz intensiv zu Gemüte führt und in seinem Kopf durch eine Rockinstrumentierung ersetzt, könnte man zeitweise meinen, dass Mastermind p5Y3ORG! wohl sehr viel Metal konsumiert - oder das zumindest einmal tat.

FAZIT: Hat man seine Elektro-Düstermucke lieber richtig fies, dann dürfte "The Mechanical Renaissance" wohl zu "scooterig" sein, und wer ohnehin eher technophob unterwegs ist, sollte einen großen Bogen um den Dreier machen. Fällt man nicht in diese beiden Raster, erwartet einen ein zwar nicht gerade hammermäßiges, aber dennoch hörbares Album. Gehobener Durchschnitt sozusagen.