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Opeth: Deliverance (Review)

Artist:

Opeth

Opeth: Deliverance
Album:

Deliverance

Medium: CD
Stil:

Prog Metal / Death Metal

Label: Music For Nations / Sony BMG
Spieldauer: 61:52
Erschienen: 11.12.2002
Website: [Link]

Deliverance“ – wörtlich übersetzt „Erlösung“ oder „Befreiung“ – ist etwas, das viele Metaller nach einem anstrengenden Arbeitstag voll oberflächlicher Radiomucke suchen. Flucht aus dem realen Dasein, Abtauchen in eine graue, manchmal sogar tiefschwarze Welt, die bei genauerem Hinhören aber um vieles bunter ist als unser trister Alltag. Wir schreiben das Jahr 2002 – und in der OPETH-Diskografie wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Die „Erlösung“ kommt spätestens mit den Doublebassgewummer von Martin Lopez, den mächtigen, doomigen Gitarren von Peter Lindgren und dem emotionsgeladenen Growlattacken (ja, so etwas ist möglich!) von Mikael Akerfeldt. „Wreath“ rammt einem zuerst die Faust in den Magen, betört mit düsteren Melodien und jagt einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Doch der eigentliche – im wahrsten Sinne des Wortes – „Kracher“ des Albums ist der Titeltrack selbst. Dieser Song bläst einem den Rest des Popschmalzes aus den Ohren und füllt das entstandene Vakuum mit dunklen Wolken, aus deren Innerem die zarte Stimme Akerfeldts zu vernehmen ist.

Deliverance... shouting at me.“

Die letzten Minuten sind für jeden OPETH-Fan ein Heiligtum. Das dichte Zusammenspiel aus synkoptischem Drumming, unerwarteten Breaks und wirkungsvollen Deathriffs wird auf jedem Konzert mit Euphorie aufgenommen. Headbangen wird hier zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Eine einsame Note auf dem Piano leitet über zu „A Fair Judgement“, einem lupenreinen Epic-Doom-Juwel, das mit ähnlich hymnischen Harmonien wie „The Drapery Falls“ aufwartet. Die kurze Ballade „For Absent Friends“ nimmt im Titel Bezug auf das gleichnamige Lied von GENESIS (aus dem Album „Nursery Cryme“). „Master’s Apprentices“ kracht wieder mit der geballten Portion an Düsternis und Aggression über den Hörer herein, doch wie bei OPETH üblich gibt es genug Abwechslung, um jeden griesgrämigen Prognerd aus der Reserve zu locken. Man achte auf den überwältigenden Harmoniegesang ab 5:20... „By The Pain I See In Others“ ist die letzte Stufe zur absoluten Erlösung. Der Track steht seltsamerweise offiziell an letzter Position auf Mikaels Favoritenliste. Eigentlich unverständlich. Die Idee, einen Growlpart durch einen Stimmverzerrer zu jagen und ihn mit ruhiger Akustikgitarre zu unterlegen ist eigentlich ziemlich genial. Neun Minuten dauert der Song, danach wird man quälend lange in der Schwebe gehalten. Das Ritual wird mit nachhallenden, geisterhaften Stimmen schließlich beendet.

FAZIT: Beunruhigend, wie es OPETH schaffen, ihr Niveau über all die Jahre konstant zu halten. Bis hin zu „Watershed“ hat diese Band kein einziges, wirklich schlechtes Album abgeliefert („Damnation“ ist eine zwiespältige Angelegenheit muss man dazu anmerken), hat sich vom restlichen Metal-Mainstream ferngehalten und ihren Stil perfektioniert. „Deliverance“ ist zwar nicht DAS Meisterwerk der schwedischen Progressive-Death-Metaller, aber eines der Alben, die man sich als Fan getrost einverleiben kann. Prädikat „Wertvoll“!

Benjamin Feiner (Info) (Review 10320x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Wreath
  • Deliverance
  • A Fair Judgement
  • For Absent Friends
  • Master’s Apprentices
  • By The Pain I See In Others

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Van Helsing
gepostet am: 20.05.2009

User-Wertung:
8 Punkte

Die erste Opeth, welche mir nicht mehr so zusagte. Zu zerfasert, die Inhalte passen nicht m,ehr, sie können sich nicht entscheiden. "Blackwater Park" war viel besser; fast wirkt es, als wäre "Deliverance" ein Werk mit Restideen von damals, welche nicht zuende gedacht wurden. "Damnation" war viel besser, da durchgehend still und mit rotem Faden versehen. "Watershed" war wieder durchdacht arrangiert; allerdings nicht an "BP" heranreichend. Growls oder Steven Wilson, was nun???
Henning [musikreviews.de]
gepostet am: 06.06.2009

User-Wertung:
12 Punkte

Ich glaube, in Sachen OPETH kennt sich unser lieber Van Helsing nicht so gut aus, was...? ;-)
Seis drum, ich find die Platte stark. Und wenn man um ihre Story kennt, passt sie doch ins Bild.
Tim
gepostet am: 17.04.2012

User-Wertung:
14 Punkte

Deliverance wird allseits immer als ein gutes aber im Vergleich zu BP und GR nicht meisterhaftes Album beschrieben. Für mich steht es mit den anderen beiden Werken aber auf einer Stufe, da es genauso starke Songs aufweist, die einfach Wiedererkennungswert haben. Dass man hier mehr mit den eigenen stilistischen Wurzeln (Death Metal) liebäugelt, macht Deliverance so auch nicht zur Blackwater Park Kopie (Deliverance soll ja im Vergleich zu Damnation die raue, harte OPETH Seite präsentieren). Klar, die bedrohlich schaurige Atmosphäre von Blackwater Park war eine Klasse für sich, doch dafür präsentiert sich Deliverance wunderbar brutal und hart und in den ruhigen Passagen sehr melanchonisch. Wenn die atmosphärische Darbietung in BP doch noch etwas besser war, so schafft Deliverance mit Spieltechnik und Vertracktheit aber ganz klar einen Ausgleich
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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