Progressive Black Metal ist eine sehr schwammige Bezeichnung für eine Stilrichtung. Gerade wenn die Band derart mannigfaltig zu Werke geht wie EMANCER. Die Einflüsse der Band scheinen mir sehr durchwachsen und vor allem die echten Extreme des Black Metal scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben.

So ist es wenig verwunderlich dass es hier rasend schnelle Nummern gibt, die im gleichen Zuge sehr experimentell angelegt sind. Die Titel haben nur noch wenig mit dem eigentlichen Black Metal von der Straße zu tun und ein Song wie „Comfort Fix“, der sogar elektronische Einsprengsel aufweist, demonstriert sehr deutlich, dass man hier Grenzen ausloten will.

Die Instrumentierung ist facettenreich und stilistisch alles andere als festgefahren. Vom rasend schnellen Riff bis hin zu 80er Orgelklängen wird hier einiges geboten, um beim Hörer keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das Ergebnis ist meiner Ansicht zwar etwas inhomogen, aber sehr ambitioniert und hat sicher die ersten Horizonte aufgebrochen, hinter denen es noch mehr zu erforschen gilt.

FAZIT: Ich finde zwar nicht, dass EMANCER mit „Twilight And Randomness“ gleich in die erste Liga der Avantgarde Black Metal Szene aufgestiegen sind, aber ein erster hörenswerter Streich liegt vor, den es auszubauen gilt. Die Glanzleistungen von Bands wie VED BUENS ENDE, FLEURETY oder ARCTURUS erstrahlen allerdings noch immer völlig unangetastet jenseits jedes Zweifels in ganz anderes Hemisphären. Freunde progressiver schwarzer Klänge könnten jedoch Gefallen an diesem Release finden und sollten der Sache gern eine Chance geben.