Während dieser Tage der Vulkan am Litli-Hrútlur ein farbenprächtig-feuriges Spektakel bietet und sein Krater aktuell um rund drei Meter pro Tage in die Höhe wächst, präsentiert die in Island gegründete Band FORTÍÐ ihre erste Single vom siebten Album "Narkissos" in kontrastreichen Schwarz-Weiß-Tönen.
Der Song "Uppskera" ("Ernte") gründet auf Versen des altnordischen "Hávamál"-Gedichts, wie Bandgründer Einar Thorberg Guðmundsson erläutert: "Das Gedicht lässt sich ungefähr so übersetzen: 'Das Vieh stirbt, die Verwandten sterben / Du selbst stirbst / Aber der Ruf stirbt nie / Von jemandem, der es sich verdient hat. / Das Vieh stirbt, die Verwandten sterben / Du selbst stirbst / Doch ich weiß eine Sache, die niemals stirbt / Und das sind die Taten eines Toten.' Das Lied geht weiter, indem es den Gedanken eines Mannes folgt, dessen Ruf durch seine einstigen Taten ruiniert wurde. Und wie der Titel 'Uppskera' vermuten lässt, erntet dieser Mann, was er gesät hat, aber er gibt anderen die Schuld an all seinem Unglück. Sein Name wird nicht mehr geehrt, nachdem er diese Welt verlassen hat."
Wie der Albumtitel andeutet, widmen sich FORTÍÐ auf "Narkissos" einem bereits in der griechischen Antike bekannten Wesenszug, dessen extreme Variante heute als narzisstische Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird. Guðmundsson hat sich des klassischen Stoffes angenommen, der sich nun wie ein roter Faden durch das neue Album zieht und nordisch interpretiert wird. Für die musikalische Umsetzung zieht die Band einmal mehr souverän verschiedene Metal-Stile heran, deren Mix sie als "Icelandic Metal" anpreist.
"Narkissos" erscheint am 13. Oktober 2023 als Gatefold-LP auf schwarzem und rauchig-marmoriertem Vinyl sowie als Digipak-CD. Zudem wird die "Völuspá"-Trilogie der Band als 3-CD-Artbook mit Liner Notes der Musiker, Texten auf Altnordisch und in Englisch erscheinen, wobei die drei Alben um jeweils drei Bonus-Tracks bereichert werden.