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Interview mit Bison B.C. (18.06.2010)
Sämtliche Livebühnen sollten sich bei der Ankündigung eines BISON B.C.-Gigs schnell in Sicherheit bringen! Die vier kanadischen Sludgemetaller haben mit „Dark Ages“ ein Album voller Dreck, Hass und brutal groovender Songs geschmiedet, das keinen Freund erdiger Metal-Sounds kalt lassen kann. Wir haben James Farwell, Gitarrist und Sänger von BISON B.C., befragt und dabei so einiges über den Konzert-Alltag, irreführende Songtitel und kanadische Drinks erfahren.
Hey, wie gehts dir? Wie ist das Wetter in Kanada?
Oh, weißt du, das übliche... Regen, wo es nicht regnen sollte, Schnee, wo es nicht schneien sollte, Dürre und Feuer... du verstehst. Verdammtes Wetter, wir haben diesen Planeten wirklich fertig gemacht...
Ihr habt euer neues Album „Dark Ages“ fertiggestellt. Glaubst du, dass ihr zufrieden mit dem Endergebnis seid? Und warum habt ihr es „Dark Ages“ und nicht z.B. „Sunny Ages“ genannt?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Album und es ist super, dass die Leute es zu mögen scheinen. Und nun ja, es ist nicht immer sonnig in diesen Tagen, in meinen Gedanken sowieso nie.
Zu Beginn meines Reviews schrieb ich so etwas wie „Ich weiß nicht, ob sie ein Haufen Bier trinkender, Gitarre spielender Holzfäller sind, oder ein paar freundliche Typen mit Familien, die jeden Sonntag in die Kirche gehen. Aber die Musik lässt mich auf ersteres schließen...“ Was denkst du von diesem Kommentar?
Ich bin kein Holzfäller, aber ich hasse organisierte Religion, ich glaube nicht an Gott und ich habe Angst vor Priestern... aber ich liebe Bier und Gitarrespielen, also hätte ich auch Option A genommen. Normalerweise verbringe ich meine Sonntage damit, „Caesars“ zu trinken um meine Depression und meinen Kater in den Griff zu bekommen (Ein Caesar ist ein kanadischer Drink mit Wodka, Tomatensaft, Tabasco, Worsechire, Pferderadieschen, Selleriesalz, Pfeffer, eine Stange Sellerie und irgendwas Eingelegtem wie Spargel oder Oliven... manchmal kann man auch Hähnchen für den Ausgleich dazugeben)
Im Internet fand ich einige sehr begeisterte Artikel über eure Gigs. Wie würdest du einen Bison B.C. Gig beschreiben?
Nun, das ist das, was wir am besten können, wir sind eine Liveband. Weil es eine Beziehung ist, versuchen wir das Gefühl der Musik auf das Publikum zu übertragen. Die Leute verdienen die beste Show, die ich ihnen geben kann, wir versuchen es so spannend wie nur möglich zu machen, wir lieben die Musik und wir wollen zeigen, wie sehr wir das tun. Es ist einfach dreckig, laut und von Bier durchtränkt.
Was war für dich das Nervigste, was auf einem Konzert je passiert ist?
Ein Tourmanager, der unser Set gekürzt hat, nachdem ich bereits den letzten Song angekündigt hatte, weil er die eigentliche Aufführungsdauer nicht wusste... viel Störendes passiert, aber so ist es eben, man muss einfach damit leben. Eine geile Show um sechs Uhr abends spielen, während gelangweilte Kids zuschauen, oder dumme Türsteher, weil sie Zuschauer nicht tanzen oder Stage Diving machen lassen. Wenn die Pedals von der Bühne gestohlen werden, sobald das Konzert zuende geht, ist das genauso lästig, es ist eben alles Teil dieser Reise.
Zu eurem neuen Album „Dark Ages“: Um ehrlich zu sein, für mich ist das Album ein richtiger „Revolver“, wenn du verstehst was ich meine. Ich habe mich etwas über den Titel von „Melody This Is For You“ gewundert. Es hört sich eher wie ein kitschiger Popsong an, obwohl der Anfang sehr abgedreht ist. Was ist die Intention hinter diesem Songtitel?
Es ist ein Song über die Liebe zur Musik. Es ist ein Song, geschrieben für die Musik, eine Entschuldigung, dass wir Melodien nicht so oft verwenden und dazu tendieren, sie zu zerstören. Es ist geschrieben für die Liebe zu traurigen Songs. Diese traurigen Lieder sind diejenigen, die mich begleiten, die immer auf die Kassette kommen, die du einem Mädchen gibst, mit dem du dich gestritten hast. Ein Song wie „Cortez the Killer“ von Neil Young. Es ist über eine lebenslange Beziehung mit der Musik, die niemals enden wird und ewig ist und meine größte Liebe bleibt, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Es ist über diese Songs, auf die du dich verlassen kannst, die du brauchst, um durch den Tag zu kommen.
Es gibt auch einen Song als dritten Teil, „Wendigo“, auf der Platte. Es scheint der Teil einer Trilogie oder so etwas zu sein. Basiert es auf einer Geschichte oder einem Konzept?
Es basiert auf einen Mythos der Aboriginies, eine Sage über die Besessenheit von einem Geist – dem Wendigo – der einen zwingt, menschliches Fleisch zu essen, um Stärke zu gewinnen, der einen dafür aber spirituell verdirbt und besudelt von der Macht, die man durch das Fleisch und die Seelen der anderen erhält. Ziemlich heftig...
Standardfrage: Was sind eure wichtigsten Einflüsse?
Eigentlich sind es unsere Freunde, die seit dem ersten Tag mit uns sind und unsere Fans in Vancouver, ohne die du in diesem Moment nicht mit mir sprechen würdest, sie motivieren uns, treiben uns dazu an, an uns zu arbeiten um besser zu werden und die Musik und die Straße weiterhin zu erkunden.
Versuche, eure Musik in nur einem Wort zu beschreiben!
Voluminös.
Eine letzte Frage: Werden wir BISON B.C. auch irgendwann in Deutschland live erleben?
Ich glaube, wir planen da etwas für den Winteranfang... Haltet die Ohren steif! Vielen Dank, man sieht sich!
Okay, danke für das Interview!
Benjamin Feiner
(Info)
Hey, wie gehts dir? Wie ist das Wetter in Kanada?
Oh, weißt du, das übliche... Regen, wo es nicht regnen sollte, Schnee, wo es nicht schneien sollte, Dürre und Feuer... du verstehst. Verdammtes Wetter, wir haben diesen Planeten wirklich fertig gemacht...
Ihr habt euer neues Album „Dark Ages“ fertiggestellt. Glaubst du, dass ihr zufrieden mit dem Endergebnis seid? Und warum habt ihr es „Dark Ages“ und nicht z.B. „Sunny Ages“ genannt?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Album und es ist super, dass die Leute es zu mögen scheinen. Und nun ja, es ist nicht immer sonnig in diesen Tagen, in meinen Gedanken sowieso nie.
Zu Beginn meines Reviews schrieb ich so etwas wie „Ich weiß nicht, ob sie ein Haufen Bier trinkender, Gitarre spielender Holzfäller sind, oder ein paar freundliche Typen mit Familien, die jeden Sonntag in die Kirche gehen. Aber die Musik lässt mich auf ersteres schließen...“ Was denkst du von diesem Kommentar?
Ich bin kein Holzfäller, aber ich hasse organisierte Religion, ich glaube nicht an Gott und ich habe Angst vor Priestern... aber ich liebe Bier und Gitarrespielen, also hätte ich auch Option A genommen. Normalerweise verbringe ich meine Sonntage damit, „Caesars“ zu trinken um meine Depression und meinen Kater in den Griff zu bekommen (Ein Caesar ist ein kanadischer Drink mit Wodka, Tomatensaft, Tabasco, Worsechire, Pferderadieschen, Selleriesalz, Pfeffer, eine Stange Sellerie und irgendwas Eingelegtem wie Spargel oder Oliven... manchmal kann man auch Hähnchen für den Ausgleich dazugeben)
Im Internet fand ich einige sehr begeisterte Artikel über eure Gigs. Wie würdest du einen Bison B.C. Gig beschreiben?
Nun, das ist das, was wir am besten können, wir sind eine Liveband. Weil es eine Beziehung ist, versuchen wir das Gefühl der Musik auf das Publikum zu übertragen. Die Leute verdienen die beste Show, die ich ihnen geben kann, wir versuchen es so spannend wie nur möglich zu machen, wir lieben die Musik und wir wollen zeigen, wie sehr wir das tun. Es ist einfach dreckig, laut und von Bier durchtränkt.
Was war für dich das Nervigste, was auf einem Konzert je passiert ist?
Ein Tourmanager, der unser Set gekürzt hat, nachdem ich bereits den letzten Song angekündigt hatte, weil er die eigentliche Aufführungsdauer nicht wusste... viel Störendes passiert, aber so ist es eben, man muss einfach damit leben. Eine geile Show um sechs Uhr abends spielen, während gelangweilte Kids zuschauen, oder dumme Türsteher, weil sie Zuschauer nicht tanzen oder Stage Diving machen lassen. Wenn die Pedals von der Bühne gestohlen werden, sobald das Konzert zuende geht, ist das genauso lästig, es ist eben alles Teil dieser Reise.
Zu eurem neuen Album „Dark Ages“: Um ehrlich zu sein, für mich ist das Album ein richtiger „Revolver“, wenn du verstehst was ich meine. Ich habe mich etwas über den Titel von „Melody This Is For You“ gewundert. Es hört sich eher wie ein kitschiger Popsong an, obwohl der Anfang sehr abgedreht ist. Was ist die Intention hinter diesem Songtitel?
Es ist ein Song über die Liebe zur Musik. Es ist ein Song, geschrieben für die Musik, eine Entschuldigung, dass wir Melodien nicht so oft verwenden und dazu tendieren, sie zu zerstören. Es ist geschrieben für die Liebe zu traurigen Songs. Diese traurigen Lieder sind diejenigen, die mich begleiten, die immer auf die Kassette kommen, die du einem Mädchen gibst, mit dem du dich gestritten hast. Ein Song wie „Cortez the Killer“ von Neil Young. Es ist über eine lebenslange Beziehung mit der Musik, die niemals enden wird und ewig ist und meine größte Liebe bleibt, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Es ist über diese Songs, auf die du dich verlassen kannst, die du brauchst, um durch den Tag zu kommen.
Es gibt auch einen Song als dritten Teil, „Wendigo“, auf der Platte. Es scheint der Teil einer Trilogie oder so etwas zu sein. Basiert es auf einer Geschichte oder einem Konzept?
Es basiert auf einen Mythos der Aboriginies, eine Sage über die Besessenheit von einem Geist – dem Wendigo – der einen zwingt, menschliches Fleisch zu essen, um Stärke zu gewinnen, der einen dafür aber spirituell verdirbt und besudelt von der Macht, die man durch das Fleisch und die Seelen der anderen erhält. Ziemlich heftig...
Standardfrage: Was sind eure wichtigsten Einflüsse?
Eigentlich sind es unsere Freunde, die seit dem ersten Tag mit uns sind und unsere Fans in Vancouver, ohne die du in diesem Moment nicht mit mir sprechen würdest, sie motivieren uns, treiben uns dazu an, an uns zu arbeiten um besser zu werden und die Musik und die Straße weiterhin zu erkunden.
Versuche, eure Musik in nur einem Wort zu beschreiben!
Voluminös.
Eine letzte Frage: Werden wir BISON B.C. auch irgendwann in Deutschland live erleben?
Ich glaube, wir planen da etwas für den Winteranfang... Haltet die Ohren steif! Vielen Dank, man sieht sich!
Okay, danke für das Interview!