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Interview mit Stonehenge (15.03.2013)
Enrico plaudert über seine Hammer-Combo und auch ein wenig über seine Heimat Potsdam, Deutschland heimliches, neues Echtrock-Mekka.
Wie habt ihr zusammengefunden, und wo verortet ihr als Band eure Ziele?
Stonehenge ist im Prinzip ein Zusammenschluss einzelner Musiker zweier Bandprojekte. Enny war bis dato ungefähr seit einem Jahr Sänger bei MINERVA und Johannes und Lukas, der Gründungsbassist, bei ihrem Projekt SIDEWALK zugange. Über gemeinsame Konzerte war man einander sowieso schon bekannt, und Interesse an Stoner Rock teilte man auch. Ole stieß später dazu, und Micha löste Lukas ab, nachdem der sich entschlossen hatte, für längere Zeit nach London zu gehen. Ziel war dann zunächst, das erste eigene Album aufzunehmen und Konzerte zu geben - hat geklappt, also weiter zur nächsten Platte und zu entfernteren Live-Galaxien!
Was macht das Gewisse Etwas dieser Konstellation von Musikern aus?
Allzu besonders ist die Konstellation nicht, zumindest wenn man sich als Hörer in der Szene bewegt. Ansonsten fällt wahrscheinlich am ehesten die Orgel auf der Bühne und der Platte auf. Etwas ungewöhnlicher wird es erst, wenn man die Rolle der Orgel im Bandgefüge betrachtet. Sie ist bei STONEHENGE nämlich nicht nur Begleitinstrument, sondern hat einen ebenso berechtigten Stellenwert wie die Gitarre.
Was wollt ihr mit dem Cover eures Einstands ausdrücken?
Das Rätsel wäre gelöst, würde ich jetzt plaudern. Es ist ein Mensch mit einem schwarzen, langen Mantel und einem Bisonkopf; drumherum ist alles gelb ... na? Man kann sich hier Interpretationen zuhauf vorstellen, aber jeder soll sich seinen Teil denken.
Was bedeuten euch die Texte eurer Lieder?
Sie spielen einge gewisse Rolle, wenn auch auf diesem Album nur untergeordnet, und thematisieren keinesfalls Banalitäten. Sie handeln von erlebten Situationen oder sind Versuche, Gefühlslagen nachzuempfinden. Die Emotion selbst wird natürlich nicht benannt, sondern sehr symbolisch umschrieben. Ich mag es, wenn solche Inhalte auf Tiere oder die Natur übertragen werden; dann klingen selbst die zerreißendsten Gefühlswallungen erklärbar oder irgendwie natürlich und bekommen wiederum dadurch ihre Dramatik ... Klingt alles schlimmer, als es ist. Das soll nur heißen, dass die Texte über Horden von Bisons oder die Sonne auf dem Asphalt eben nicht von der Sache an sich erzählen, sondern davon, was sie umschreiben. Ich hoffe auf jeden Fall, auf der nächsten Platte mehr Gesang einbauen zu können. Womöglich übernimmt jetzt auch Micha das Texten.
Wie kommt ihr auf Titel für die gesangslosen Stücke?
Das läuft so ähnlich ab wie bei den Texten: Der Song klingt ja nach irgendwas. Der Titel für "Concrete Krieger" ergab sich etwa aus dem Riff selbst und ist dazu noch ein einprägsames Wortspiel, eben wie das Riff: knick knack. "Kaleidoscope" wiederum ergab sich aus dem Songaufbau. Da passiert ständig etwas Neues, ohne völlig den Zusammenhang zueinander zu verlieren, und zum Ende fügt sich alles wieder. "Pizza Fonkey" ist eher ein Running Gag, der bei uns Gang und Gäbe ist, wenn wir im Kollektiv auf der anderen Straßenseite in einer Pause während der Probe beim Pizza-Tony eine Pizza Funghi bestellen; weil wir alle so lustig sind, rufen wir Tony eben "Viermal Pizza Fonkey" zu und freuen uns über die Flasche Bier, die wir dann dazu kriegen.
Sucht ihr ein Label?
Attraktiven und vor allem sympathischen Angeboten sind wir natürlich nicht abgeneigt. Es ist aber auch nicht so, als würden wir auf Angebote warten. Bevor wir uns entschieden, "Bunch Of Bisons" selbst zu veröffentlichen, haben wir mehrere Lables kontaktiert, aber es hat sich leider keines gefunden, das unseren Vorstellungen entsprach. Mal schauen... Im fröhlichen Kollektiv mit unserer Potsdamer Musikerfamilie aus MINERVA, EM, CONIUM und FATING BEAR hat natürlich auch die Idee eines eigenen Lables die Runde gemacht. Wir werden sehen, was sich entwickelt.
Woher kommt es, dass bei euch im Osten so klassisch gerockt wird?
Als fleißiger Leser deiner Interviews habe ich die Frage auch schon an MINERVA gerichtet gesehen und kann sagen, dass ich mich den Kollegen diesbezüglich anschließe: Musikmachen ist schön, und wenn man die Ästhetik in "alter" Musik erkennt beziehungsweise weiterführt, ist das nur in unserem Interesse ... Woher die dann kommt, ist eigentlich Wurst.
Was steht als nächstes bei euch an?
Erst einmal schreiben wir neue Songs: für ein paar Tage in 'nem Hüttchen einschließen und nur Mucke machen wäre schön. Mal schauen, ob wir das gebacken kriegen. Jedenfalls haben wir massig neue Ideen!
... die wir unbedingt hören wollen!
Danke und allerbeste Grüße an alle, auch vom Rest der Band!